BBU warnt vor neuem Uranmülltransport
nach Russland:
„Hochgefährlich und verantwortungslos“
(Gronau, 20.05.08) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. hält Urantransporte für hochgefährlich
und unverantwortungslos. Nach Angaben des BBU befinden sich aktuell
auf dem Gelände der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) im westfälischen Gronau mehrere Bahnwaggons, die offenbar
mit abgereichertem Uranhexafluorid, einem Abfallprodukt der Urananreicherung,
beladen wurden. Örtliche Bürgerinitiativen im Münsterland
vermuten, dass der Sonderzug am Mittwoch (21.5.) gegen 19.00 Uhr
die Uranfabrik über Steinfurt – Münster –
Bad Bentheim Richtung Rotterdam verlassen könnte. Von dort
soll das strahlende Material mit einem Schiff nach Russland transportiert
werden. Erste Protestaktionen wurden bereits für Bahnabschnitte
im Münsterland angekündigt.
In der Vergangenheit gab es wiederholt Urantransporte
von Gronau nach Russland, die mit bis zu 1000 Tonnen Uranhexafluorid
beladen waren. Gegen viele der Transporte wurde mit Mahnwachen und
Kundgebungen demonstriert. Im Januar stoppte die Polizei einen Urantransport
im Kreis Steinfurt für mehrere Stunden, weil sich eine Demonstrantin
an einer Seilkonstruktion weit oberhalb der Schienen befunden hatte.
Udo Buchholz vom BBU-Vorstand betont: „Uranmüll
kann weder in Deutschland noch in Russland sicher gelagert werden.
Damit nicht noch mehr Uranmüll anfällt, muss die Gronauer
Urananreicherungsanlage sofort stillgelegt werden!“
Für Aufregung sorgte vor wenigen Tagen der
russische Atommüllfrachter „MCL Trader“, der in
der Vergangenheit auch schon Uranhexafluorid geladen hatte. Nach
Angaben der „taz“ (http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/trunkenheit-am-steuerrad/?src=SE&cHash=698c4c4dce)
ist die „MCL Trader“ in der Ostsee vor Bornholm gestrandet,
weil der Kapitän betrunken war. Buchholz: „Gemeinsam
versuchen örtliche Bürgerinitiativen, der BBU und andere
mit niederländischen und russischen Umweltgruppen die irrsinnigen
Atomtransporte zu stoppen. Mit jedem gestoppten Atomtransport kommen
wir dem Atomausstieg näher.“
Weitere Informationen über die Urantransporte
von Gronau nach Russland gibt es im Internet z. B. unter http://www.bbu-online.de/Presse.htm
und unter www.aku-gronau.de. Einen Fahrplan zum aktuellen Transport
von Gronau nach Russland gibt es unter http://www.sofa-ms.de/home.html.
Eine Filmdokumentation eines Urantransportes von
Gronau nach Russland gibt es unter
http://www.dailymotion.com/group/95965/video/x56b98_uranzug-am-9042008_tech?from=rss.
Rückfragen: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied
aus Gronau, 02562-23125
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