Samstag (20.09.2008): Europäischer
Uran-Aktionstag / Aktionen auch in der Bundesrepublik / BBU: Die
Erde nicht weiter für Urangeschäfte aufreissen!
(Bonn, 18.09.08) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn hat in scharfen Worten
kritisiert, dass noch immer in verschiedenen Ländern wie z.
B. in Kanada, Niger oder Australien, die Erde aufgerissen wird,
um die letzten Urankörnchen zu suchen, während am Ende
der Atomkraftspirale das unlösbare Atommülldesaster immer
gravierender wird. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand bringt die Meinung
der Bürgerinitiativen gegen Atomanlagen auf den Punkt: „Die
Atomindustrie weiß selber, dass die Uranvorkommen nicht mehr
lange reichen. Bei einem Zubau neuer Atomreaktoren wäre das
Uran noch schneller aufgebraucht. Die Nutzung der Atomenergie ist
kein Lösungsweg für die globalen Energieprobleme. Zum
Schutz der Bevölkerung müssen alle Atomanlagen sofort
stillgelegt werden und jeglicher Uranabbau muss sofort gestoppt
werden!“
Der BBU weist darauf hin, dass am Samstag (20.9.) europaweit ein
Uran-Aktionstag stattfinden wird. Gleichzeitig sollen in verschiedenen
Ländern Aktionen gegen die Uranindustrie und gegen Uranwaffen
durchgeführt werden. An verschiedenen Orten werden Bürgerinitiativen,
darunter auch Mitgliedsgruppen des BBU, verdeutlichen: „Uranfabriken
und Atomwaffen bedrohen überall die Bevölkerung –
das lassen wir uns nicht gefallen!“
Die geplanten Proteste richten sich nicht nur gegen jeglichen
Uranabbau und die Uranverarbeitung, sondern auch gegen die damit
verbundenen, hochgefährlichen Urantransporte. Buchholz:
„Unfälle in französischen Atomanlagen
und das einströmende Wasser im „Endlager“ Asse
zeigen wie wichtig Widerstand gegen die menschenverachtende
Atomindustrie ist“.
Im Mittelpunkt der Proteste steht u. a. der Urenco-Konzern, der
die einzige deutsche Urananreicherungsanlage in Gronau betreibt.
Weil im nahe gelegenen Almelo (NL) die niederländische Urenco-Urananreicherungsanlage
steht, werden am Samstag Atomkraftgegner/innen am deutsch –niederländischen
Grenzübergang Gronau – Glanerbrug von 12.00 – 14.00
Uhr mit einer Mahnwache demonstrieren. Der Protest richtet sich
gegen die Uranfabriken, aber auch gegen die damit verbundenen Urantransporte.
In Gronau und in Almelo wird Uranmüll (abgereichertes
Uranhexafluorid) in großen Mengen unter dem freien Himmel
in Containern gelagert. Zunehmend gerieten in den
letzten Jahren Transporte mit diesem Uranmüll
von Gronau und Almelo nach Russland in den Mittelpunkt
internationaler Widerstandsaktivitäten. Oft
unbekannte Urantransporte finden durch Europa und durch
die Welt statt, damit die Atomanlagen laufen können. Vor
wenigen Wochen hat der französische Zoll einen dubiosen Urantransport
gestoppt, der in Hamburg beladen worden war. Ein Waggon war um 7
Tonnen überladen – ein Wunder, dass keine Brücke
unter seinem Gewicht gebrochen ist.
Uran wird für die Produktion von Brennelementen für
Atomkraftwerke und auch für Atomwaffen benötigt. Die einzige
laufende Uran-Brennelementefabrik der Bundesrepublik steht
40 km nördlich von Gronau in Lingen, neben den Lingener
Atomkraftwerken. Vergleichbare Fabriken wurden in der Vergangenheit
im hessischen Hanau stillgelegt.
Nach Auffassung des BBU und seiner Mitgliedsgruppen muss der Widerstand
gegen jegliche Atomenergienutzung am Anfang der atomaren
Brennstoffspirale beginnen: Gegen Uranabbau, gegen Urantransporte,
gegen Urananreicherungsanlagen, gegen die Brennelementefertigung
und gegen Uranwaffen. Der Uranhahn muss jetzt und überall
zugedreht werden! Daher setzt sich der BBU für die sofortige
Stilllegung aller Atomanlagen ein. Motto: „Kein Uranabbau!
Atommüll verhindern bevor er entsteht!“
Spenden für die weitere Arbeit des BBU werden auf folgendes
Konto erbeten: Sparkasse Bonn (BLZ 37050198), Kontonummer: 19002666.
Weitere Informationen zum Uranaktionstag gibt es im Internet unter
www.uranium-action-day.info und unter www.aku-gronau.de sowie telefonisch
bei BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz (02562-23125) oder in der
BBU-Geschäftsstelle unter 0228-214032. Information über
den BBU gibt es im Internet unter www.bbu-online.de.
Einige Aktionstermine (20.09.):
Gronau, Mahnwache an der D-NL-Grenze Gronau – Glanerbrug,
12.00 – 14.00 Uhr, www.aku-gronau.de
Lüneburg: 10.00 bis 14.00 Uhr: Infostand u. a. mit Infos zum
Thema Uran; Innenstadt (Bäcker Strasse), http://www.ligatomanlagen.de/
Wendland:
10.00 Uhr Marktplatz Lüchow, Informationsstand und Kino rund
um das Thema Uran. Der Mobilisierende Musik Kampf Wagen (MMKW) zeigt
Filme.
19.00 Uhr Dannenberg, Hotel Alte Post, „Vom Uranabbau zur
Brennelementfertigung“; Vortragsveranstaltung mit Referent
Peter Diehl vom World Information Service on Energy (WISE). Bildervortrag
über die Folgen der Verseuchung von Mensch, Tier und Umwel
durch Uranabbau; http://www.bi-luechow-dannenberg.de/
Süddeutschland: Verschiedene Initiativen beteiligen sich an
der Demonstration gegen das geplante Atommüll-Lager in Benken
/ Schweiz; http://www.suedkurier.de/region/waldshut/art1060,3422706,0
Weitere internationale Termine: www.uranium-action-day.info
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