BBU schreibt an Bundeskanzlerin Angela Merkel
(Bonn / Hannover, 07.04.08) Am Sonntag haben Anti-Atomkraft-Initiativen
vor Atomkraftwerken in Nord- und Süddeutschland und vor der
Urananreicherungsanlage in Gronau für die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen demonstriert. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. verabschiedete am Sonntag bei seiner Mitgliederversammlung
in Hannover einen Offenen Brief an die Bundesregierung, in dem unterstützend
die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gefordert wurde. Der
Brief wurde zwischenzeitlich Bundeskanzlerin Angela Merkel zugeschickt.
Außerdem verabschiedete die BBU-Mitgliederversammlung am Sonntag
einen Offenen Brief an die in Hannover ansässige E.ON Kernkraft
GmbH, in dem der BBU von E.ON den sofortigen Ausstieg aus dem Atomgeschäft
fordert. E.ON ist u. a. an rund einem Dutzend Atomkraftwerke in
Deutschland und an der Gronauer Urananreicherungsanlage beteiligt.
Nach der BBU-Mitgliederversammlung überreichte eine BBU-Delegation
den an E.ON gerichteten Brief vor der Hannoveraner Zentrale der
E.ON Kernkraft GmbH einem E.ON-Mitarbeiter.
In den Schreiben an die Bundesregierung und an die E.ON Kernkraft
GmbH heißt es: „Die Atomindustrie kann die Atomenergie
nicht als saubere Energie darstellen. Die radioaktiven Belastungen
fangen bereits beim Uranabbau an, die laufenden Atomanlagen gefährden
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie auch noch ungeborene Generationen.
Für den Atommüll gibt es weltweit keine Entsorgungsmöglichkeit.“
In dem Schreiben an die Kanzlerin heißt es abschließend:
„Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V. fordert die Bundesregierung auf, für die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen zu sorgen. Die Gesundheit der Bevölkerung
hat Vorrang vor den Wirtschaftsinteressen der Atomkonzerne.“
In dem Schreiben an die E.ON Kernkraft GmbH fordert der BBU die
E.ON Kernkraft GmbH auf, sofort aus dem Atomgeschäft auszusteigen
(Stilllegung der E.ON-Atomkraftwerke, der Gronauer Urananreicherungsanlage,
an der E.ON beteiligt ist, keine weiteren Urantransporte von Gronau
nach Russland usw.).
Folgend die Texte der Offenen Briefe:.
Offener Brief der BBU-Mitgliederversammlung vom 6.4.2008 an die
Bundesregierung
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
am heutigen Sonntag (6. April) finden vor Atomkraftwerken in Nord-
und Süddeutschland und auch vor der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) im westfälischen Gronau Protestaktionen gegen die Nutzung
der Atomenergie statt. Konkret verleihen damit die Bürgerinitiativen
vor Ort der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke
und Atomanlagen Nachdruck. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V., dem auch mehrere der heute protestierenden
Bürgerinitiativen angehören, hat sich im Rahmen seiner
ebenfalls heute in Hannover stattfindenden Mitgliederversammlung
mit den Bürgerinitiativen vor Ort solidarisch erklärt
und hat seine langjährige Forderung nach der sofortigen Stilllegung
aller Atomanlagen bekräftigt.
Mit ihren dezentralen Aktionen reagieren die Bürgerinitiativen
an den Standorten von Atomanlagen gemeinsam auf die Tatsache, dass
das Risiko für Kinder unter 5 Jahren an Leukämie zu erkranken
zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Atomkraftwerk liegt.
Hierzu führt das Bundesamt für Strahlenschutz bekanntlich
aus: „Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen
Kinderkrebsregisters in Mainz, die im Auftrag des Bundesamtes für
Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde. Im 5-km-Umkreis um
die Reaktoren wurde im Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2003 festgestellt,
dass 37 Kinder neu an Leukämie erkrankt sind. Im statistischen
Durchschnitt wären 17 Fälle zu erwarten gewesen. Etwa
20 Neuerkrankungen sind also allein auf das Wohnen in diesem Umkreis
zurückzuführen.“
(Quelle: http://www.bfs.de/de/bfs/druck/Ufoplan/4334_KIKK.html).
Die Ergebnisse der Studie sorgen seit Ende 2007 für begründete
Unruhe und Besorgnis in der Bevölkerung, besonders in der Nähe
von Atomkraftwerken und Atomanlagen. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. fordert daher die Bundesregierung auf,
die Ergebnisse der Studie, und den Protest der Bevölkerung,
ernst zu nehmen. Die Atomindustrie kann die Atomenergie nicht als
saubere Energie darstellen. Die radioaktiven Belastungen fangen
bereits beim Uranabbau an, die laufenden Atomanlagen gefährden
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie auch noch ungeborene Generationen.
Für den Atommüll gibt es weltweit keine Entsorgungsmöglichkeit.
Die Nutzung von sogenannten Zwischenlagerhallen ist reine Augenwischerei
und soll vertuschen, dass eine wirklich sichere Atommüll-Lagerung
unmöglich ist. Gerade in Niedersachsen, in dem Bundesland,
in dem die heutige BBU-Mitgliederversammlung stattfindet, wird das
Desaster der zügellosen Atommüllproduktion immer deutlicher:
Die geplanten Atommüll-Endlager in Gorleben, im Schacht Konrad
und das absaufende Atommüll-Lager Asse, sowie die sogenannten
Atommüll-Zwischenlager in Gorleben (Faßlager und Castorlager),
stehen für eine Energiepolitik, die für Millionen Jahre
strahlende Abfälle hinterlässt.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
fordert die Bundesregierung auf, für die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen zu sorgen. Die Gesundheit der Bevölkerung
hat Vorrang vor den Wirtschaftsinteressen der Atomkonzerne.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Buchholz
BBU-Vorstandsmitglied
Offener Brief der BBU-Mitgliederversammlung vom 6.4.2008 an die
E.ON Kernkraft GmbH
Sehr geehrte Damen und Herren,
am heutigen Sonntag (6. April) finden vor Atomkraftwerken in Nord-
und Süddeutschland und auch vor der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) im westfälischen Gronau Protestaktionen gegen die Nutzung
der Atomenergie statt. Konkret verleihen damit die Bürgerinitiativen
vor Ort der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke
und Atomanlagen Nachdruck. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V., dem auch mehrere der heute protestierenden
Bürgerinitiativen angehören, hat sich im Rahmen seiner
ebenfalls heute in Hannover stattfindenden Mitgliederversammlung
mit den Bürgerinitiativen vor Ort solidarisch erklärt
und hat seine langjährige Forderung nach der sofortigen Stilllegung
aller Atomanlagen bekräftigt.
Mit ihren dezentralen Aktionen reagieren die Bürgerinitiativen
an den Standorten von Atomanlagen gemeinsam auf die Tatsache, dass
das Risiko für Kinder unter 5 Jahren an Leukämie zu erkranken
zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Atomkraftwerk liegt.
Hierzu führt das Bundesamt für Strahlenschutz bekanntlich
aus: „Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen
Kinderkrebsregisters in Mainz, die im Auftrag des Bundesamtes für
Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde. Im 5-km-Umkreis um
die Reaktoren wurde im Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2003 festgestellt,
dass 37 Kinder neu an Leukämie erkrankt sind. Im statistischen
Durchschnitt wären 17 Fälle zu erwarten gewesen. Etwa
20 Neuerkrankungen sind also allein auf das Wohnen in diesem Umkreis
zurückzuführen.“
(Quelle: http://www.bfs.de/de/bfs/druck/Ufoplan/4334_KIKK.html).
Die Ergebnisse der Studie sorgen seit Ende 2007 für begründete
Unruhe und Besorgnis in der Bevölkerung, besonders in der Nähe
von Atomkraftwerken und Atomanlagen. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. fordert daher die am Ort der BBU-Mitgliederversammlung
ansässige E.ON Kernkraft GmbH auf, die Ergebnisse der Studie,
und den Protest der Bevölkerung, ernst zu nehmen. E.On Kernkraft
GmbH und die anderen Atomkonzerne können die Atomenergie nicht
als saubere Energie darstellen. Die radioaktiven Belastungen fangen
bereits beim Uranabbau an, die laufenden Atomanlagen gefährden
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie auch noch ungeborene Generationen.
Für den Atommüll gibt es weltweit keine Entsorgungsmöglichkeit.
Die Nutzung von sogenannten Zwischenlagerhallen ist reine Augenwischerei
und soll vertuschen, dass eine wirklich sichere Atommüll-Lagerung
unmöglich ist. Gerade in Niedersachsen, in dem Bundesland,
in dem die heutige BBU-Mitgliederversammlung stattfindet, wird das
Desaster der zügellosen Atommüllproduktion immer deutlicher:
Die geplanten Atommüll-Endlager in Gorleben, im Schacht Konrad
und das absaufende Atommüll-Lager Asse, sowie die sogenannten
Atommüll-Zwischenlager in Gorleben (Faßlager und Castorlager),
stehen für eine Energiepolitik, die für Millionen Jahre
strahlende Abfälle hinterlässt.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
fordert die E.ON Kernkraft GmbH auf, sofort aus dem Atomgeschäft
auszusteigen (Stilllegung der E.ON-Atomkraftwerke, der Gronauer
Urananreicherungsanlage, an der E.ON beteiligt ist, keine weiteren
Urantransporte von Gronau nach Russland usw.). Die Gesundheit der
Bevölkerung hat Vorrang.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Buchholz
BBU-Vorstandsmitglied
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