Proteste vor Atomanlagen in Nord- und
Süddeutschland
BBU: Atomanlagen sofort stilllegen!
(Bonn / Hannover, 07.04.08) Am Sonntag haben Anti-Atomkraft-Initiativen
vor Atomkraftwerken in Nord- und Süddeutschland für die
sofortige Stilllegung aller Atomanlagen demonstriert. Bei einer
der größten Aktionen beteiligten sich am Standort des
Atomkraftwerkes Gundremmingen 200 besorgte Bürgerinnen und
Bürger. Mit dem Pflanzen von Vergissmeinnicht-Setzligen wurde
dabei an die Opfer der Atomenergie erinnert. Vor der einzigen deutschen
Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau versammelten
sich deutsche und niederländische Atomkraftgegner/innen zum
monatlich stattfindenden Sonntagsspaziergang. Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. verabschiedete am
Sonntag bei seiner Mitgliederversammlung in Hannover einen Offenen
Brief an die Bundesregierung, in dem die sofortige Stilllegung aller
Atomanlagen gefordert wurde. Außerdem verabschiedete die BBU-Mitgliederversammlung
einen Offenen Brief an die in Hannover ansässige E.ON Kernkraft
GmbH, in dem der BBU von E.ON den sofortigen Ausstieg aus dem Atomgeschäft
fordert. E.ON ist u. a. an rund einem Dutzend Atomkraftwerke in
Deutschland und an der Gronauer Urananreicherungsanlage beteiligt.
Nach der BBU-Mitgliederversammlung überreichte eine BBU-Delegation
den an E.ON gerichteten Brief vor der Hannoveraner Zentrale der
E.ON Kernkraft GmbH einem E.ON-Mitarbeiter.
Erhöhtes Kinderkrebsrisiko in Nähe von Atomkraftwerken
Mit ihren dezentralen Aktionen reagierten die Bürgerinitiativen
an den Standorten von Atomanlagen gemeinsam auf die Tatsache, dass
das Risiko für Kinder unter 5 Jahren an Leukämie zu erkranken
zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Atomkraftwerk liegt.
Dies ergab eine Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters
in Mainz, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz
(BfS) durchgeführt wurde. (Quelle: http://www.bfs.de/de/bfs/druck/Ufoplan/4334_KIKK.html).
Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied und Anwohner der Urananreicherungsanlage
in Gronau, bezeichnete die Aktionen als guten Auftakt für weitere
Protestveranstaltungen in diesem Monat. Buchholz: „Am 26.
April jährt sich zum 22. Mal die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Aus diesem Anlaß werden bereits jetzt bundesweit Gedenkveranstaltungen
und Protestaktionen gegen die Nutzung der unbeherrschbaren Atomenergie
vorbereitet.“ Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
ruft zur Teilnahme an den Veranstaltungen und Protesten auf. Gleichzeitig
ruft der BBU zum Stromwechsel auf, hin zu einem Stromanbieter ohne
Atomstromverflechtung. Informationen hierzu gibt es im Internet
unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm. Telefonische Auskünfte
gibt es in der Bonner Geschäftsstelle des BBU unter 0228-214032.
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