BBU: Heute Protest in Münster
gegen deutsch-russische Atomgeschäfte
(Gronau, 04.06.08) Nach Angaben des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. werden am heutigen Mittwoch Anti-Atomkraft-Initiativen
aus dem Münsterland in Münster gegen einen drohenden Urantransport
von Deutschland nach Russland, und gegen den Weiterbetrieb und Ausbau
der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau demonstrieren. Treffpunkt
ist um 18.00 Uhr der Bereich vor dem Münsteraner Hauptbahnhof.
Auf dem Gelände der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) stehen zahlreiche Bahnwaggons, die offenbar mit abgereichertem
Uranhexafluorid, einem Abfallprodukt der Urananreicherung, beladen
sind. Örtliche Bürgerinitiativen im Münsterland vermuteten
bereits letzten Mittwoch den Abtransport; der Mittwoch ist ein bevorzugter
Transporttag für diese deutsch-russischen Atomtransporte. Jetzt
wird angenommen, dass der Sonderzug am heutigen Mittwoch (04.06.)
gegen 19.00 Uhr die Uranfabrik über Steinfurt – Münster
– Bad Bentheim Richtung Rotterdam verlassen könnte. Von
dort soll das strahlende Material mit einem Schiff nach Russland
transportiert werden. Mit Protestaktionen ist an verschiedenen Orten
im deutsch-niederländischem Grenzgebiet zu rechnen. Auch bei
der Ankunft in St. Petersburg sind Proteste zu erwarten.
In der Vergangenheit gab es wiederholt derartige hochgefährliche
und unsinnige Urantransporte von Gronau nach Russland, die mit bis
zu 1000 Tonnen Uranhexafluorid beladen waren. Gegen viele der Transporte
wurde mit Mahnwachen und Kundgebungen demonstriert. Im Januar stoppte
die Polizei einen Urantransport im Kreis Steinfurt für mehrere
Stunden, weil sich eine Demonstrantin an einer Seilkonstruktion
weit oberhalb der Schienen befunden hatte.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
betont: „Uranmüll kann weder in Deutschland noch in Russland
sicher gelagert werden. Damit nicht noch mehr Uranmüll anfällt,
muss die Gronauer Urananreicherungsanlage sofort stillgelegt werden!“
Zum aktuellen Atomtransport erklärte der Arbeitskreis Umwelt
(AKU) Gronau, eine örtliche Mitgliedsinitiative des BBU „Gemeinsam
versuchen lokale Bürgerinitiativen, der BBU und andere mit
niederländischen und russischen Umweltgruppen die irrsinnigen
Atomtransporte zu stoppen. Mit jedem gestoppten Atomtransport kommen
wir dem Atomausstieg näher.“
Weitere Informationen über die Urantransporte von Gronau nach
Russland gibt es im Internet z. B. unter http://www.bbu-online.de/Presse.htm
und unter www.aku-gronau.de. Einen Fahrplan zum aktuellen Transport
von Gronau nach Russland gibt es unter http://www.sofa-ms.de/home.html.
Eine Filmdokumentation eines Urantransportes von Gronau nach Russland
gibt es unter
http://www.dailymotion.com/group/95965/video/x56b98_uranzug-am-9042008_tech?from=rss.
Rückfragen: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied aus Gronau,
02562-23125
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