Presseerklärung zum 22. Jahrestag der UAA-Inbetriebnahme
in Gronau
"Zum Geburtstag": Bürgerinitiativen
fordern die sofortige Stilllegung der deutschen Urananreicherungsanlage
/ Internationale Urankonferenz am 22. September
in Dortmund
(Gronau, Bonn, Dortmund) Anlässlich des heutigen 22.
Jahrestages der Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage (UAA)
im westfälischen Gronau (15.8.1985), haben der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. und der örtliche
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau erneut die sofortige Stilllegung
der bundesweit einzigartigen Atomfabrik gefordert. Die Bürgerinitiativen
kündigten weitere Proteste gegen die Uranfabrik an, deren Betrieb
mit verschiedenen Gefahren und mit gefährlichen Urantransporten
verbunden ist. Neben der Anlage, die derzeit ausgebaut wird, soll
zudem ein riesiges Hallenlager für rund 60.000 Tonnen Uranoxid
gebaut werden. Es wäre das größte Uranoxidlager
in ganz Deutschland.
BBU und AKU Gronau betonen, dass es in der UAA wiederholt meldepflichtige
Störungen gegeben. Befürchtet wird, dass mit zunehmendem
Alter der Anlage auch die Störfallanfälligkeit weiter
zunehmen wird. Die Mitglieder der Bürgerinitiativen haben Angst,
dass es bei einem Unfall in der Anlage, bei einem Flugzeugabsturz
auf den Anlagenkomplex oder bei einem Uran-Transportunfall zu erheblichen
Uranfreisetzungen kommen kann. Nur die sofortige Stilllegung der
UAA kann diesen Gefahren entgegenwirken.
Seit den 70er Jahren, als die Anlage geplant wurde, und bis zum
heutigen Tag, hat es immer wieder Proteste und Widerstand gegen
die UAA gegeben. Blockaden, Demonstrationen und Unterschriftenaktionen
sind dem Betreiberkonzern immer wieder ein Dorn im Auge: "Ohne
die ständigen Proteste und ohne die Beteiligung an den bisherigen
Genehmigungsverfahren wäre die Kapazität der UAA heute
bereits viel höher," so die Bürgerinitiativen.
Für Aufsehen sorgten in der jüngsten Zeit immer wieder
Proteste gegen Uranmülltransporte von Gronau nach Russland.
Um den Widerstand gegen Urananreicherungsanlagen in aller Welt und
gegen die damit verbundenen Urantransporte zu stärken, findet
am 22. September in Dortmund eine Internationale Urankonferenz statt.
Veranstalterinnen sind rund 30 Initiativen und Verbände der
Anti- Atomkraft - und Friedensbewegung aus der Bundesrepublik und
aus verschiedenen europäischen Ländern. Spenden zur Durchführung
der Konferenz werden auf das Konto des Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen erbeten: Kontonummer 357730701, Bankleitzahl 40144618,
Volksbank Wettringen, Stichwort: Urankonferenz. Nähere Informationen
gibt es z. B. im Internet unter http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm
und telefonisch unter 0228-214032.
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