BBU erhebt Einspruch gegen grenznahe
Uranfabrik in den Niederlanden
Ausbau der Atomenergie fördert die Gefahren der Weiterverbreitung
von Atomwaffen
(Bonn, Gronau, Almelo, 15.01.07) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. hat gegen den beantragten Ausbau der einzigen
niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) im grenznahen
niederländischen Almelo Einspruch beim Umweltministerium (VROM)
in Den Haag erhoben. Durch die Ausbaupläne sieht der BBU Gefahren
für die Bevölkerung in den Niederlanden, aber auch in
der Bundesrepublik Deutschland, z. B. durch Urantransporte, aber
auch durch Niedrigstrahlung und denkbare Störfälle. In
der Anlage wird das radioaktive Uranhexafluorid verarbeitetet, das
bei Freisetzungen u. a. zur hochgefährlichen Flußsäure
reagieren kann.
Der BBU hatte bereits in der Vergangenheit gegen den Betrieb und
Ausbau der UAA in Almelo protestiert. Der BBU fordert generell die
sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – in der Bundesrepublik,
in den Niederlanden und anderswo.
Wie die Gronauer BBU-Mitgliedsinitiative „Arbeitskreis Umwelt
(AKU) Gronau“ mitteilt, haben am Standort der deutschen Urananreicherungsanlage
im westfälischen Gronau auch der Arbeitskreis Umwelt (AKU)
Gronau, der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V. und
die GAL-Fraktion im Rat der Stadt Gronau Einspruch gegen den Ausbau
der UAA Almelo erhoben.
Der Urenco-Konzern, der beide Urananreicherungsanlagen in Gronau
und Almelo betreibt, will bei beiden Anlagen eine Kapazität
von jeweils 4500 Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr erreichen. Damit
könnten pro Jahr etwa 70 Atomkraftwerke mit Uranbrennstoff
versorgt werden. Während die Gronauer Anlage bereits auf 4500t
UTA/a ausgebaut wird, geht es bei dem laufenden Genehmigungsverfahren
zum Ausbau der UAA in Almelo um die Erhöhung von genehmigten
3500t UTA/a auf 4500t UTA/a.
Der BBU ist der Auffassung, dass eine Urananreicherungsanlage nie
umweltverträglich betrieben werden kann. Da angereichertes
Uran eine unverzichtbare Voraussetzung für den Betrieb fast
aller Atomkraftwerke ist, würde eine Genehmigung zur Erhöhung
der bisherigen UAA-Kapazität zudem eine Zustimmung zum Weiterbetrieb
bestehender und auch zum Bau neuer, lebensbedrohender Atomkraftwerke
bedeuten. Udo Buchholz, Aktivist des Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BBU betont:
„Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiediskussion
muss weiter für den sofortigen Atomausstieg gekämpft werden.
Atomenergie trägt nicht zur Lösung der Energieprobleme
bei, die Atommüllprobleme verschärfen sich, wie es z.
B. im westfälischen Ahaus deutlich wird, immer mehr und letztlich
fördert der Ausbau der Atomenergie auch die Gefahren der Weiterverbreitung
von Atomwaffen.“
Nähere Informationen gibt es beim Arbeitskreis Umwelt (AKU)
Gronau unter Tel. 02562-23125 oder in der Geschäftsstelle des
BBU unter 0228-214032, bzw. im Internet unter http://www.bbu-online.de
und unter bbu-bonn@t-online.de.
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