Zum hilflosen Herumlavieren der Bundeskanzlerin im Umgang
mit den Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel
und Brunsbüttel erklärt Wolfgang Kühr, Vorstandsmitglied
des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Benennung des Vattenfall-Vorstandsvorsitzenden Lars
G. Josefson als Klimaschutzberater der Bundesregierung durch Bundeskanzlerin
Merkel geht nun voll nach hinten los
(Bonn, 13.07.07) Mit großspurigen
Erklärungen wurde gegen Ende des vorigen Jahres die Benennung
des Vattenfall-Vorstandsvorsitzenden Lars G. Josefson neben Prof.
Hans-Joachim Schellnhuber (Leiter Potsdamer Klimaforschungsinstitut)
als Klimaschutzberater der Bundesregierung durch Bundeskanzlerin
Merkel gefeiert Damit, so die Bundesregierung, unterstreiche die
Bundeskanzlerin die große Bedeutung des Klimaschutzes für
die deutschen Präsidentschaft in der EU und beim G 8-Gipfel
im 1. Halbjahr 2007. Während die Bundeskanzlerin eine auffallende
Abstinenz und Resistenz in Bezug auf Beratungen mit der Umwelt-
und Regenerativenergieszene über die Klimafrage an den Tag
legte, war nach kurzer Zeit klar, wer im Kanzleramt in Sachen Energiepolitik
die Feder führte: Ausgerechnet der Vorstandsvorsitzende eines
Elektrizitätserzeugers mit den schmutzigsten um landschaftszerstörensten
Kohlekraftwerken der Republik, als Berater ohnehin schon eine Zumutung,
durfte dann auch noch über Merkels Pressestelle die angeblichen
Klimavorteile der Atomkraftwerke preisen, von denen Vattenfall mit
den Siedewasserreaktoren in Krümmel und Brunsbüttel zwei
besonders anfällige Exemplare betreibt.
Offensichtlich glaubt Vattenfall seit der auffallenden
Nähe zum Kanzleramt mit seiner Informationspolitik über
die jüngsten Störfälle nicht nur der für die
Genehmigung zuständigen Landesregierung von Schleswig-Holstein
auf der Nase herumtanzen zu können, sondern auch Frau Merkel
offen zu düpieren.
Wenn die Bundesregierung in ihrer Atompolitik und
dem so genannten Atomausstieg überhaupt noch minimal ernst
genommen werden will, sollte sie sich dies schleunigst verbitten
und geeignete Maßnahmen ergreifen. Bundeskanzlerin Merkel
und die Bundesregierung sind in Sachen Atomsicherheit der Bevölkerung
gegenüber verantwortlich und nicht dem Vattenfall-Konzern.
Es bleibt dabei: Atomenergie ist kein Beitrag zum
Klimaschutz sondern Teil des Problems. Im schlimmsten Fall handelt
man sich damit eine Klima- und Atomkatastrophe ein. Dies hat der
BBU schon immer vertreten. Und auch dabei bleibt der BBU: Wir fordern
die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Krümmel und Brunsbüttel
dürfen auf keinen fall wieder angefahren werden!
|