Todesfälle in russischen
Urananreicherungsanlagen
BBU fordert sofortige Stilllegung der deutschen Urananreicherungsanlage
(Bonn/Gronau, 13.06.07) Der Arbeitskreis Umwelt
(AKU) Gronau und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V., haben heute gemeinsam ihre Forderung nach
der sofortigen Stilllegung der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) im westfälischen Gronau bekräftigt. AKU und BBU
begründen ihre Forderung mit Sicherheitsrisiken und der unlösbaren
Uranmüll-Entsorgung.
Mit ihrer aktuellen Forderung beziehen sich AKU
und BBU auf einen gestern gesendeten Beitrag über umstrittene
Urantransporte von Gronau nach Russland im ZDF-Magazin Frontal 21.
In dem Beitrag wurde aus einem Schreiben des russischen Gesundheitsministeriums
zitiert. Darin ist von bisher unbekannten Unfällen in den russischen
Urananreicherungsanlagen die Rede, bei denen gasförmiges Uranhexafluorid
freigesetzt wurde. Drei Menschen starben an den Folgen.
Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied des BBU
und „Nachbar“ der Gronauer Atomfabrik ist massiv besorgt,
weil auch in der Gronauer Urananreicherungsanlage das radioaktive
und chemisch hochgefährliche Uranhexafluorid zum Einsatz kommt:
„Schon lange leisten Bürgerinitiativen Widerstand gegen
die Gronauer Atomfabrik, denn auch in Gronau können sich Unfälle
mit Uranhexafluorid-Freisetzungen ereignen. Der ZDF-Beitrag unterstreicht
und bestätigt die Gefahren der Urananreicherung.“
Nicht nur im Betrieb der Anlage in Gronau sehen
Bürgerinitiativen Gefahren, auch die ständigen Uranhexafluorid-Transporte
von und nach Gronau sind hochgefährlich. Kritisiert wird, dass
in den letzten Jahren z. B. über 20.000 Tonnen so genanntes
abgereichertes Uranhexafluorid von Gronau nach Russland verbracht
wurden. Der konkrete Verbleib des gefährlichen Materials ist
für die Öffentlichkeit nicht kontrollierbar. Im ZDF-Beitrag
verdeutlichte Wolfgang Neumann, Gutachter für Atomtechnik,
weshalb das abgereicherte Uranhexafluorid nach Russland gebracht
wird. Die Betreiberfirma Urenco spart durch den Abtransport nach
Russland Entsorgungskosten. Diese würden anfallen, wenn in
Deutschland zwischengelagert würde und letztlich endgelagert
werden müsste.
Urenco ist die Firmengruppe, die die Urananreicherungsanlage
in Gronau und weitere Anreicherungsanlagen in den Niederlanden und
in Großbritannien betreibt. Am deutschen Zweig der Urenco
sind RWE und E.ON beteiligt. Der international arbeitenden Urenco
steht ein Netzwerk internationaler Bürgerinitiativen entgegen.
So haben die deutschen Bürgerinitiativen z. B. guten Kontakt
zu niederländischen und russischen Umweltorganisationen. Gemeinsam
engagieren sie sich gegen alle Uranfabriken und Urantransporte –
weltweit. Buchholz: „Nur die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke
und Atomanlagen kann dazu beitragen, dass der weltweite Atommüllberg
nicht weiter wächst.“
Weitere Informationen zum Themenkomplex Urananreicherung
und Urantransporte:
www.aku-gronau.de; http://www.bbu-online.de/Presse.htm; http://www.urantransport.de
Das Manuskript zur genannten Sendung (Frontal 21)
befindet sich unter
http://www.zdf.de/ZDF/download/0,5587,5001893,00.pdf
Für Rückfragen: Udo Buchholz, 02562-23125
oder 0228-214032 (BBU-Geschäftsstelle)
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