Positionen und Forderungen des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. anlässlich
des Internationalen Klimaschutztages am 08.12.2007
(Bonn, Gronau, 08.12.07) Der BBU ruft
anlässlich des Internationalen Klimaschutztages die Bundesregierung,
Kommunen, Landkreise und Landesregierungen auf, eine ernsthafte
Klimaschutzpolitik durchzuführen.
Seit 2005 gibt es den Globalen Klimaaktionstag,
an dem in vielen Ländern dieser Erde auf die Notwendigkeit
eines umfassenden Klimaschutzes hingewiesen wird. Er wurde anlässlich
der Klimaverhandlungen in Montreal ins Leben gerufen. In diesem
Jahr findet er zum 3. Mal statt und zwar am 8. Dezember 2007. Zur
gleichen Zeit tagt die UN-Klimakonferenz in Bali/Indonesien. Die
Klima-Allianz, mit der sich der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. verbunden fühlt, veranstaltet heute
zwei zentrale Demonstrationen in Berlin und Neurath bei Düsseldorf:
In Berlin als Sitz der Bundesregierung und an dem Braunkohlekraftwerk
Neurath als Symbol für eine verfehlte Energiepolitik.
Erneuerbare Energien, aber auch massive Energiesparmassnahmen,
müssen jetzt eine herausragende Rolle spielen. Da es hierbei
um wichtige Kursentscheidungen für folgende Generationen geht,
sind die Kommunen als kleine Einheiten des Ganzen gefordert, ihr
Engagement in die Waagschale zu werfen. Die Kommunen spüren
die Folgen des Klimawandels oft als Erste: Sturmfluten, Flußhochwasser,
Sturm- und Orkanschäden.
In der Diskussion um den Klimaschutz wird immer
wieder die Atomenergie als angeblich saubere Lösung der Energieprobleme
ins Feld geführt. Dies ist jedoch ein Trugschluß. Die
Umweltbelastungen der Atomstromproduktion beginnen bereits beim
Uranabbau. In der gesamten atomaren Brennstoffspirale wird Radioaktivität
frei und werden atomare Abfälle produziert, für die es
keine sichere Entsorgung gibt. Und: Die Uranvorkommen sind begrenzt.
In rund 50 Jahren müssen die Atomkraftwerke wegen Brennstoffmangels
stillgelegt werden - wenn sie nicht schon vorher nach einem schweren
Störfall abgeschaltet werden. Ein weiterer Atomunfall wie die
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl würde der Atomindustrie
sicherlich den Todesstoß versetzen.
Von seiner Forderung nach der sofortigen Stilllegung
aller Atomanlagen, incl. der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA),
wird der BBU nicht abrücken. Am Wochenende des Internationalen
Klimaschutztages tagt der Vorstand des BBU am Standort der einzigen
deutschen UAA, im westfälischen Gronau. Der BBU begrüßt
und unterstützt die vielfältigen Aktionen der Bürgerinitiativen
in und um Gronau, die sich gegen die UAA und gegen die damit verbundenen
Urantransporte zur Wehr setzen. Der BBU ruft den Gronauer Bürgermeister
und die im Rat der Stadt Gronau vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften
dazu auf, sich gegen den Weiterbetrieb der UAA einzusetzen, z. B.
mit einer Resolution an die zuständige NRW-Landesregierung.
Der BBU lehnt die Urantransporte von und nach Gronau (z. B. aus
Frankreich oder nach Russland), sowie den Ausbau der UAA, ab, und
fordert insgesamt die sofortige Stilllegung der UAA Gronau. Nur
die Stilllegung der UAA kann mit dazu beitragen, das Anwachsen der
weltweiten Atommüllberge zu stoppen.
Der Rat und die Verwaltung der Stadt Gronau sind
dazu verpflichtet, die Bevölkerung vor Radioaktivität
und Uranmüllproduktion zu beschützen.
Der BBU ruft die Gronauer Stadtwerke dazu auf,
nicht in die Kohle- und Müllverbrennung einzusteigen.
Der Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V.
Gronau, 08.12.2007
Positionen und Forderungen des Bundesverbandes
Bürgerinitia¬tiven Umweltschutz (BBU) e. V. anlässlich
des Internationalen Klimaschutztages am 08.12.2007
1. Der BBU ruft anlässlich des Internationalen Klimaschutztages
die Bundesregierung, Kommunen, Landkreise und Landesregierungen
auf, eine ernsthafte Klimaschutzpolitik durchzuführen.
2. In der Bundesrepublik Deutschland wird eine
verfehlte Energiepolitik betrieben. Erneuerbare Energien, aber auch
massive Energiesparmassnahmen, müssen jetzt eine herausragende
Rolle spielen.
3. Die Kommunen als kleine Einheiten des Ganzen
sind gefordert, ihr Engagement in die Waagschale zu werfen. Sie
spüren die Folgen des Klimawandels oft als Erste: Sturmfluten,
Flußhochwasser, Sturm- und Orkanschäden.
4. Atomenergie ist keine saubere Lösung der
Energieprobleme. In der gesamten atomaren Brennstoffspirale wird
Radioaktivität frei und werden atomare Abfälle produziert,
für die es keine sichere Entsorgung gibt.
5. Die Uranvorkommen sind begrenzt. In rund 50
Jahren müssen die Atomkraftwerke wegen Brennstoffmangels stillgelegt
werden - wenn sie nicht schon vorher nach einem schweren Störfall
abgeschaltet werden.
6. Der BBU begrüßt und unterstützt
die vielfältigen Aktionen der Bürgerinitiativen in und
um Gronau, die sich gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA)
und gegen die damit verbundenen Urantransporte zur Wehr setzen.
7. Der BBU ruft den Gronauer Bürgermeister
und die im Rat der Stadt Gronau vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften
dazu auf, sich gegen den Weiterbetrieb der UAA einzusetzen, z. B.
mit einer Resolution an die zuständige NRW-Landesregierung.
8. Auch der Rat und die Verwaltung der Stadt Gronau
sind dazu verpflichtet, die Bevölkerung vor Radioaktivität
und Uranmüllproduktion zu beschützen.
9. Der BBU lehnt die Urantransporte von und nach
Gronau, sowie den Ausbau der UAA, ab, und fordert insgesamt die
sofortige Stilllegung der UAA Gronau
10. Der BBU ruft die Gronauer Stadtwerke dazu auf,
nicht in die Kohle- und Müllverbrennung einzusteigen.
Der Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V.
Gronau, 08.12.2007
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