Stellungnahme
des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zur
heute endenden Wintertagung des Deutschen Atomforum in Berlin
(Bonn, 08.02.07) Laufzeitverlängerungen für
Atomkraftwerke oder gar der Neubau von Atomkraftwerken werden vom
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) generell
abgelehnt und stoßen bei dem Verband auf schärfsten Widerstand.
Der Widerstand gegen Atomanlagen und gegen Atomtransporte jeglicher
Art ist wichtig und unerlässlich. Tschernobyl hat auf grausame
Weise gezeigt, welche Zerstörungskraft in der Atomenergie gebunden
ist. Es muss alles daran gesetzt werden, ein zweites Tschernobyl
in Lingen, Biblis, Brokdorf oder anderswo zu verhindern. Das heißt:
Laufzeitverlängerungen bei Atomkraftwerken, die bei der Wintertagung
der Atomindustrie propagiert wurden, darf es nicht geben und alle
Atomanlagen müssen sofort stillgelegt werden. Dazu gehören
neben den Atomkraftwerken z. B. auch die Uranfabriken in Gronau
und Lingen und auch die noch immer laufenden Kernforschungszentren
in Jülich, Dresden und anderswo. Atomanlagen setzen im sog.
Normalbetrieb Radioaktivität frei, sind störfallanfällig
und das Atommüllproblem ist absolut ungelöst.
Die heutige Demonstration gegen die Wintertagung des Deutschen
Atomforum zeigt erneut, dass sich die Bevölkerung auch rund
21 Jahre nach Tschernobyl nicht mit dem gefährlichen Weiterbetrieb
von Atomanlagen abgefunden hat. Und so haben auch letzten Samstag
in Münster rund 400 besorgte Bürgerinnen und Bürger
gegen weitere Atommülltransporte nach Ahaus, gegen die Urananreicherungsanlage
in Gronau und für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen
demonstriert. Und die Aktionen im Münsterland und anderswo
werden fortgesetzt. Immer wieder wird gefordert: Wir brauchen eine
neue Energiepolitik, die den Klimaschutz berücksichtigt und
gleichzeitig ohne Atomstrom auskommt.
Der Protest gegen die Wintertagung ist ein Teil eines großen
Mosaiks. Weitere Protest-Elemente gegen das gesamte Atomprogramm
sind z. B. der Widerstand gegen den Forschungsreaktor im bayrischen
Garching, der Widerstand gegen Betrieb und Ausbau der Urananreicherungsanlage
in Gronau, der Widerstand gegen dezentrale Atommüll-Lager,
der Widerstand gegen weitere Atommülleinlagerungen in Gorleben
und im westfälischen Ahaus. Und zu diesem Mosaik gehören
auch die internationalen Proteste, z. B. in Russland, Frankreich
und in den Niederlanden. Überall wird phantasievoll für
ein Leben ohne Atomenergienutzung, ohne Uranabbau und ohne Atomwaffen
gekämpft. Die Aktionen dienen alle einem Ziel: Dem Sofortausstieg
aus der sog. zivilen und militärischen Atomkraftnutzung.
Tschernobyl mahnt. Darum ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) weiterhin zu Protesten gegen den atomaren Wahnsinn
auf. Gleichzeitig ruft der BBU dazu auf, den Atomstrom-Unternehmen
den Rücken zu kehren und den Strom von Unternehmen zu beziehen,
die keinen Atomstrom produzieren. Nähere Informationen gibt
es hierzu im Internet unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm
und unter http://www.atomausstieg-selber-machen.de. Telefonische
Auskünfte gibt es in der BBU-Geschäftsstelle unter 0228-214032.
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