Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU erhebt Einspruch gegen grenznahe Urananreicherungsanlage in den Niederlanden / Demonstration am 22. April 06

(Bonn, Gronau, Almelo, 23.03.2006) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. hat gegen den beantragten Ausbau der einzigen niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) im grenznahen niederländischen Almelo Einspruch beim Umweltministerium (VROM) in Den Haag erhoben. Durch die Ausbaupläne sieht der BBU Gefahren für die Bevölkerung in den Niederlanden, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland, z. B. durch Urantransporte, aber auch durch Niedrigstrahlung und denkbare Störfälle.

Der BBU ist der Auffassung, dass eine Urananreicherungsanlage nie umweltverträglich betrieben werden kann. Da angereichertes Uran eine unverzichtbare Voraussetzung für den Betrieb fast aller Atomkraftwerke ist, würde eine Genehmigung zur Erhöhung der bisherigen UAA-Kapazität eine Zustimmung zum Weiterbetrieb bestehender und auch zum Bau neuer, lebensbedrohender Atomkraftwerke bedeuten. Der BBU sieht es daher als seine Pflicht an, im Rahmen des Genehmigungsverfahrens die generelle Unbeherrschbarkeit der Atomkraft und damit die grundsätzliche Umweltunverträglichkeit aller atomtechnischer Anlagen, inklusive Uranminen, zu thematisieren. Der BBU beantragt daher, dass das niederländische Umweltministerium als zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde zum Schutz der Bevölkerung das UAA-Genehmigungsverfahren abbricht und die in der Vergangenheit erteilten Genehmigungsbescheide zum Betrieb der UAA Almelo sofort aufhebt.

Der BBU hatte bereits in der Vergangenheit gegen den Betrieb und Ausbau der UAA in Almelo protestiert. Der BBU fordert generell die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen - in der Bundesrepublik, im Iran, in den Niederlanden und anderswo.

Neben dem BBU haben auch der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V., die beide Widerstand gegen die einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau leisten, Einspruch gegen den Ausbau der UAA Almelo erhoben. Der Urenco-Konzern, der beide Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo betreibt, will bei beiden Anlagen eine Kapazität von jeweils 4500 Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr erreichen. Damit könnten pro Jahr etwa 70 Atomkraftwerke mit Uranbrennstoff versorgt werden. Anlässlich des 20. Tschernobyljahrestages wird am 22. April ein grenzüberschreitender Demonstrationstag in Gronau und Almelo stattfinden. Mit der Demonstration soll auch die Verknüpfung der sogenannten zivilen mit der militärischen Atomkraftnutzung thematisiert werden, die derzeit am Beispiel des Irans weltweit diskutiert wird.

Nähere Informationen gibt es beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125 oder in der Geschäftsstelle des BBU unter 0228-214032.