Atommüll
soll in Neubau Nukem/Hobeg !!
Bereits das dritte NCS-Lager in Hanau: Hintergehung der Bevölkerung
(22.05.06) Wie die Initiativgruppe Umweltschutz Hanau
(IUH) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e.V. erfahren haben, soll offensichtlich ein von der Nukem
erbautes Gebäude im Komplex Neubau Nukem/Hobeg als neue Atommüll-
Lagerhalle von der Firma NCS genutzt werden. Dies bedeute, so
die Folgerung der Umweltschützer, dass die Firma Nukem ihr
nicht genutztes Gebäude an die Bahntochter Nuclear Cargo
Service entweder verkauft oder vermietet haben muss.
Mit diesem Deal wolle anscheinend die Restfirma Nukem noch einmal
ein lukratives Geschäft mit einem von ihr nicht mehr zu gebrauchenden
Gebäude machen. Obgleich der gesamte Gebäudekomplex,
der nie nuklear genutzt wurde, aus dem Atomgesetz entlassen wurde,
soll nun im nachhinein eine nukleare Nutzung erfolgen. „Wir
erachten eine solche nach unserer Auffassung widerrechtliche Umnutzung
für atomare Abfälle als Skandal und Hintergehung der
Bevölkerung“, stellen die beiden Umweltorganisationen
fest. Die Firma Nukem wurde 1988 vom damaligen Umweltminister
Weimar aufgrund des Atommüllskandals stillgelegt. Anscheinend
solle nun unter anderer Flagge eine nukleare Nutzung der Gebäude
durch die Hintertür wieder eingeleitet werden. Dies müsse
unter allen Umständen verhindert werden, damit Hanau nicht
für längere Zeit zu einer Atommüll-Zwischendeponie
werde.
Im Übrigen stellen die Vertreter der Umweltverbände
Elmar Diez und Eduard Bernhard fest, dass mit der Nutzung einer
solchen Halle nicht das zweite – wie von mancher Stelle
berichtet wurde - sondern bereits das dritte NCS-Lager entstehen
solle. Neben dem kleineren Lager von NCS, das bereits seit zwanzig
Jahren in Hanau bestehe, gebe es seit 2001 auch das große
NCS-Lager für die Siemens-Abbau-Abfälle. Anscheinend
seien die Betreiber der Atomkraftwerke der Auffassung: Wo zwei
Lager schon bestünden, könne gut ein drittes, vielleicht
auch noch ein viertes und fünftes entstehen; denn Kapazitäten
seien im Nukem-Komplex sicherlich noch zu finden.
Diese Denkweise müsse von den HanauerInnen und Hanauern,
vor allem von der Stadt Hanau durchkreuzt werden. IUH und BBU
kündigen erneut ihren Protest und Widerstand gegen diese
Pläne der Atomlobby an. Es sei im übrigen ein Armutszeugnis,
wenn das Hessische Umweltministerium als Genehmigungsbehörde
so tue, als könne sie gegen diese Pläne nichts unternehmen.
Für die IUH für den BBU
Elmar Diez gez. Eduard Bernhard