Castor-Transporte
nach Ahaus beschäftigen weiterhin die Justiz
(Bonn / Borken / Ahaus, 10.05.2006): Aus aktuellem Anlass hat der
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. vor
dem Hintergrund eines Gerichtstermins einen Einlagerungsstopp für
das Castor-Atommüll-Lager in Ahaus und die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen gefordert.
Das Amtsgericht in Borken (Westfalen) sollte heute erstmals darüber
befinden, ob die polizeiliche Auflösung einer Demonstration
gegen einen Castor-Atommülltransport in Ahaus vor rund einem
Jahr rechtmäßig war. Rund
140 Personen hatten nach der Demonstration Bußgeldbescheide
wegen angeblichen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erhalten,
viele legten dagegen Widerspruch ein und die ersten sechs von ihnen
waren heute zu
Gericht geladen worden.
Bereits während der ersten Verhandlung gegen den Fraktionsvorsitzenden
der Unhängigen Wählergruppe (UWG)im Rat der Stadt Ahaus
verkündete die Richterin, dass alle Verhandlungen erst zu einem
späteren Termin fortgesetzt werden. Grund: Die Aussage vor
Gericht des 2005 vor Ort in Ahaus anwesenden Polizei-Einsatzleiters
ließ eine Beurteilung der Zulässigkeit der Demonstrationsauflösung
nicht zu. Jetzt soll bei einem weiteren Termin die übergeordnete
Polizeiführungsstelle befragt werden.
Nach Auffassung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V., in dem auch die Bürgerinitiative "Kein Atommüll
in Ahaus" Mitglied ist, waren die Castor-Transporte von Rossendorf
nach Ahaus völlig überflüssig, und eine unnötige
Gefährdung der Bevölkerung entlang der gesamten Transportstrecke.
BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz: "Die Atommüllverschiebung
von Rossendorf nach Ahaus hat erneut gezeigt, dass das Atommüllproblem
völlig ungelöst ist. Sogenannte Zwischenlager wie in Ahaus,
Gorleben oder auch an den AKW-Standorten sollen von dieser Tatsache
ablenken. Nur die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen kann dazu
beitragen, das Anwachsen der Atommüllberge zu stoppen."
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