Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen „Ecodefense!“
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Illegaler Atommüllexport: Strafanzeige
gegen Urenco / Einladung an Gronauer Stadtrat nach Sibirien !
(Gronau, 07.11.06) Auf einer Pressekonferenz
in Gronau kündigten VertreterInnen der russischen Umweltschutzorganisation
„Ecodefense!“ und des Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen heute Mittag an, ihre Zusammenarbeit gegen die
Urantransporte von Gronau nach Russland ausbauen zu wollen. Ziel
ist es, den Export von abgereichertem Uran nach Russland ganz zu
stoppen. Das offiziell als „Wertstoff“ deklarierte Uran
wird in Wirklichkeit als Atommüll in Russland endgelagert,
um die hohen Entsorgungskosten in Deutschland zu vermeiden.
„Ecodefense!“ kündigte deshalb
an, gegen die Betreiberin der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau,
die Urenco Deutschland GmbH, Strafanzeige wegen des dringenden Verdachts
auf illegalen Atommüllexport von Deutschland nach Russland
stellen zu wollen. Die Urenco lagert bereits rund 20 000 Tonnen
abgereichertes Uran in Russland. Gleichzeitig forderte „Ecodefense!“
die deutsche Bundesregierung auf, den Export des Uranmülls
sofort zu unterbinden.
VertreterInnen der russischen Umweltschutzorganisation
kündigten zudem an, am morgigen Mittwoch in einem persönlichen
Gespräch den Gronauer Bürgermeister Holtwisch und den
Gronauer Stadtrat nach Ekaterinburg am Ural und nach Tomsk in Sibirien
einzuladen. In der Nähe befinden sich zwei wichtige Atomfabriken,
wo das Gronauer Uran endgelagert wird. „Wir möchten,
dass die Gronauer PolitikerInnen mit eigenen Augen sehen, wie katastrophal
die Lage in den „Geschlossenen Atomstädten“ Sibiriens
ist und wo der „Atommüll made in Gronau“ landet.
Die Atomstädte sind mit Stacheldraht militärisch völlig
abgeriegelt und die Bevölkerung leidet unter den Folgen der
radioaktiven Verseuchung. Die Urenco ist keine saubere Firma,“
so eine „Ecodefense!“-Sprecherin.
„Wir werden auch von deutscher Seite den
Druck auf die Urenco erhöhen, ihre im höchsten Grade unlauteren
Geschäfte einzustellen. Das beharrliche Schweigen der Urenco
zu ihren bedenkenlosen Atommülltransporten nach Russland ist
nicht akzeptabel. Es darf nicht sein, dass Russland die Müllkippe
für Gronauer Atommüll wird,“ so Willi Hesters vom
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Kontakt: Udo Buchholz (AKU Gronau, Tel. 02562/23125),
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis, Tel. 0176/21689429), Vladimir
Slivyak (Ecodefense, +7/495/7766281)
www.aktionsbuendnis-muensterland.de, www.sofa-ms.de
Diese Presseerklärung wird unterstützt
von: Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Natur- und Umweltverein Gronau
(NUG), BI „Kein Atommüll in Ahaus“, SOFA (Sofortiger
Atomausstieg) Münster, Menschen gegen Atomkraft (MEGA) Waltrop
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