Internationaler BBU-Protest gegen grenznahe Uranfabrik im niederländischen
Almelo
Gegen den beantragten Ausbau der grenznahen Uranfabrik im niederländischen
Almelo (bei Gronau in Westfalen) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. fristgerecht einen ausführlichen Einspruch
beim Umweltministerium in Den Haag erhoben. Gleichzeitig hat der
BBU gemeinsam mit seiner Mitgliedsinitiative "Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau" rund 300 Unterschriften auf Sammelleinspruchslisten
eingereicht, die von mehreren Initiativen und Parteigliederungen
gesammelt wurden. Auch der Bundesverband der Christlichen Demokraten
gegen Atomkraft hat als Verband und im Namen seiner rund 800 Mitglieder
Einspruch erhoben.
Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied des BBU, betont, daß
das Gefahrenpotential von Urananreicherungsanlagen nicht unterschätzt
werden darf: "Selbst im Normalbetrieb setzt eine UAA Radioaktivität
frei. Bekannt ist, dass selbst radioaktive Niedrigstrahlung negative
Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Zum Schutz der Bevölkerung
fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, und
dazu gehören natürlich auch Urananreicherungsanlagen."
In Almelo befindet sich die einzige niederländische Urananreicherungsanlage
(UAA), in der Uran für den weltweiten Einsatz in Atomkraftwerken
vorbereitet wird. Bei der Anlage handelt es sich um eine Schwesteranlage
der deutschen UAA, die in ca. 30 km Entfernung in Gronau steht.
Auch die Kapazität der Gronauer Uranfabrik soll massiv ausgebaut
werden.
Der BBU und örtliche Bürgerinitiativen wie der Gronauer
Arbeitskreis Umwelt (AKU) befürchten denkbare Störfälle
in beiden Uranfabriken, bei denen das radioaktive und chemisch sehr
giftige Uranhexafluorid freigesetzt werden könnte. Beide Anlagen
sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Mit dem Betrieb
der beiden Anlagen sind zahlreiche Urantransporte z. B. von Großbritannien
nach Almelo oder von Gronau nach Rußland verbunden.
Gegen die Urananreicherungsanlagen werden im April verschiedene
Protestaktionen stattfinden: In Almelo findet am 23. April anlässlich
des 19. Tschernobyljahrestages (26.4.) eine Demonstration von der
Innenstadt zur Uranfabrik statt. Treffpunkt ist der Hagenborghpark.
Veranstalter ist ein Bündnis verschiedener Friedens- und Anti-Atomkraft-Initiativen
(NENO; Infos: http://home.hetnet.nl/~antinucleair/Actueel/Actueel.htm).
In Gronau wird am 3. April der 225. Sonntagsspaziergang an der UAA
durchgeführt. Die Spaziergänge finden seit Ende 1986 an
jedem ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr statt. Die Beteiligung lag
bisher zwischen 2 und 200 Personen.
Nähere Informationen zu den Uranfabriken in Almelo und Gronau
gibt es beim BBU unter Tel. 0228/214032 oder mittels E-Mail: BBU-Bonn@t-online.de.
Der Einspruch des BBU gegen den Ausbau der UAA Almelo steht auf
der BBU-Internetseite (www.bbu-online.de).
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