BBU und BUND empört über
Überlegungen von CDU/CSU und SPD, die Laufzeit für das
AKW Biblis A zu verlängern
(20.10.2005 ) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) und der hessische Landesverband des BUND (Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland) reagieren empört auf die durch
einen Bericht der 'Financial Times Deutschland' bekannt gewordenen
Überlegungen von CDU/CSU und SPD, die Laufzeiten des Atomkraftwerkes
Biblis A zu verlängern.
BBU und BUND erinnern daran, dass es im AKW Biblis bereits mehrfach
schwerwiegende Störfälle und Vorkommnisse gegeben hat,
die nach Auffassung der Verbände Verstöße gegen
das Atomgesetz, die Strahlenschutzverordnung und die Sicherheitsauflagen
darstellen.
Nach einer Greenpeace-Studie vom August des Jahres ist das AKW Biblis
A eines der beiden störanfälligsten Atomkraftwerke in
Deutschland. Als Beispiele benennen BBU und BUND den Störfall
eines fehlerhaft nicht geschlossenen Ventils zwischen Primär-
und Nachkühlkreislauf im Jahr 1987, der von den Verantwortlichen
verschwiegen wurde und der nach Aussage des Öko-Instituts zum
SuperGAU hätte führen können, den erst nach 27 Jahren
entdeckten Riss in einer Schweißnaht im Bereich der Verbindung
des Not- und Nachkühlsystems zum Reaktorkühlkreislauf
im Jahr 2000, die Verstöße gegen die Vorschriften des
Betriebshandbuches bei Instandhaltungsmaßnahmen in 2002 oder
den in 2003 festgestellten ungenehmigten Betrieb des AKW Biblis
A im Bereich der Sumpfsiebe.
Darüber hinaus hat AKW Biblis A als einziges deutsches Atomkraftwerk
keine externe Notstandswarte und ist mit einer Reaktorkuppeldicke
von 60 cm nur zu 3% gegen den Absturz eines schnellfliegenden Kampfjets
ausgelegt.
Für Rückfragen:
Eduard Bernhard, energiepolitischer Sprecher des BBU, Telefon 06027
8404
Michael Rothkegel, Geschäftsführer BUND Landesverband
Hessen, Telefon 069 67737612
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