Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 73, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33
BBU

 

 

Home
Übersicht

Erneute Vorkommnisse im RWE-AKW Biblis A / Wieder einmal unzureichende Betriebsvorschriften ? / BBU und BUND Hessen kritisieren Informationspolitik des Umweltministeriums

Das Hessische Umweltministerium informierte die Öffentlichkeit am 13. April 2005 über zwei besondere Vorkommnisse im zur Revision abgefahrenen Block A des AKW Biblis.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und der hessische Landesverband des BUND kritisieren, dass die vom Hessischen Umweltministerium mitgeteilten Fakten mehr Fragen aufwerfen als beantworten.

Zum Vorkommnis "Nicht rechtzeitig durchgeschaltete Messung bei der Füllstandsabsenkung des Reaktorkühlkreislaufs" ist zu fragen, welche Auswirkungen diese fehlende Messung bei einem Kühlmittelverlust unter Volllast des Reaktors hätte haben können, da sie erst nach 9,5 Stunden erkannt wurde. Weiter ist zu fragen, ob und warum die Füllstandsmessungen durch die Betriebsmannschaft aktiviert werden müssen und nicht automatisch erfolgen. Schließlich ist die Frage zu beantworten, ob es in den Betriebsvorschriften überhaupt Regelungen zur Sicherstellung der Füllstandsmessungen gibt, wenn diese nun nach dem Vorkommnis präzisiert werden müssen.
Sofern es entsprechende Regelungen bereits gibt, ist zu fragen, ob die Betriebsmannschaft wissentlich, wie schon bei früheren Vorkommnissen, gegen die Vorschriften des Betriebshandbuchs gehandelt hat.

Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND: "Es ist immer dasselbe Spiel. Die Informationen des Umweltministeriums über Vorkommnisse oder Störfälle im AKW Biblis verwirren meist mehr als das sie nachvollziehbare Fakten liefern. Wir fordern, dass die abschließenden Bewertungen der Vorkommnisse, die unter Hinzuziehung des TÜV Nord vorgenommen werden sollen, der Öffentlichkeit mitgeteilt werden."

Eduard Bernhard, energiepolitischer Sprecher des BBU: "Wir erneuern unsere Forderung an Umweltminister Dietzel, auch die Untersuchungsergebnisse der Gutachter bei früheren Stör- und Versagensfällen im AKW Biblis bekannt zu geben. Die Öffentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse zu erfahren, ob das AKW Biblis überhaupt noch dem neuesten Stand der Technik entspricht."


Rückfragen: Eduard Bernhard 06027 8404 Michael Rothkegel: 069 67737612