Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Offener Brief

Herrn
Dr. W. König
Präsident des
Bundesamtes für Strahlenschutz

Salzgitter

Radioaktivitäts-Belastungssituation durch den Tschernobyl-Fallout von 1986 in der Bundesrepublik

Bonn / Aschaffenburg, 14.01.2005

Sehr geehrter Herr Präsident Dr. König!

Wie uns, der Öffentlichkeit und auch Ihnen als zuständiges Bundesamt bekannt, ist es vor ca. 20 Jahren, d.h. am 26.04.86 im Atomkraftwerk Tschernobyl zur größten Atomkraftwerkskatastrophe, d.h. zum Super-Gau mit zigtausenden Toten und Verstrahlten gekommen! Dabei gingen als Folge große radioaktivitätsbeladene Wolken in ganz Europa und auch in der Bundesrepublik nieder.

Heute stellen sich für uns und viele Bürgerinnen und Bürger erneut die Fragen:

  1. Wo erfolgten seiner Zeit die größten radiaktiven Niederschläge - zu bewerten nach Flächen, Nukliden und Becquerel? Ggfs. gibt es evt. Veränderungen durch neue zwischenzeitliche Messergebnisse seitens des BFS, der Länder-Umweltministerien oder Sonderstudien?
  2. Unserer Erinnerung nach bzw. unseres Wissens waren vom Fallout s.Zt. besonders Bundesländer mit größeren Waldflächen wie z.B. Baden-Württemberg und Bayern betroffen. Oder hat sich das Bild verändert?
  3. Speziell in Baden-Württemberg und Bayern sollen bei laufenden Kontrollmessungen ( durch den BFS, Landesbehörden oder Andere? ) im Waldboden und Waldgrundboden-Wasser ( evt. auch in kleinen Gewässern ) radioaktive Niederschläge angefangen von kurzlebigen Nukliden wie z.B. Jod 131 bis zum langlebigen Nuklid Cäsium 137 speziell bei Tieren und Pflanzen ( z.B. Rehe, Wildschweine, Hasen und in Waldfrüchten wie z.B. Pilzen, Beeren usw.) festgestellt worden sein! Dabei sollen in verschiedenen Fällen Warnungen an die Bevölkerung vor dem Verzehr sowie auch Verbote zum Verkauf/Handel ergangen sein.

Sehr geehrter Herr Präsident König!

Wir bitten Sie dringend - zumal sich der 20. Jahrestag der Atomkatastrophe mit Europa- bzw. BRD-weiten Auswirkungen nähert, um eine möglichst umfangreiche und detaillierte Beantwortung unserer Anfrage, verbunden mit Zusendung von Fachdokumenten u. Erläuterungen über mögliche Strahlenerkrankungen durch Radioaktivitäts-Inkorporationen des Tschernobyl-Fallout!

Herzlichen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen

BBU e.V. Bonn
E. Bernhard, Vorstandsmitglied

Bund Naturschutz KG Aschaffenburg
gez.
K.-H. Wissel, stellv. Vortandsmitglied