"Welche Länder stehen im Verdacht, mittels
der ursprünglich von Urenco entwickelten Zentrifugentechnologie
Atomwaffen zu produzieren bzw. Atomwaffen produzieren zu wollen?"
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BBU richtet 28 Fragen an das NRW-Wirtschaftsministerium und beantragt
die sofortige Aufhebung der Genehmigungen zum Betrieb der bundesweit
einzigen Urananreicherungs-anlage
Vor dem Hintergrund des Genehmigungsverfahrens zum Ausbau der bundesweit
einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau
hat jetzt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. an die zuständige Genehmigungsbehörde (Wirtschaftsministerium
NRW) geschrieben. In dem Brief an das Ministerium wird beantragt,
"daß Sie sofort das Genehmigungsverfahren für die Kapazitätserhöhung
und zum Bau des Uranoxidlagers abbrechen und die bisher erteilten
Betriebsgenehmigungen aufheben. Weiterhin beantragen wir, daß
Sie sich für das sofortige Verbot aller Urantransporte einsetzen."
Begründet wird der Antrag des BBU u. a. damit, dass "der Betrieb
von Atomkraftwerken und Uranfabriken von Grund auf unbeherrschbar
ist."
Im selben Schreiben an das Wirtschaftsministerium weist der BBU
"massiv darauf hin, daß zu den Mutterfirmen der Gronauer Urananreicherungsanlage
die Uranit in Jülich gehört, die von RWE und E.On getragen
wird. RWE und E.On gehören aber zu den Konzernen, die mit der
Bundesregierung den sogenannten Atomausstieg vereinbart haben. Da
es jedoch nicht rechtmäßig sein kann, daß auf der
einen Seite auf Bundesebene vom "Atomausstieg" gesprochen wird,
während in NRW RWE und E.On die Produktion angereicherten Urans
verdreifachen wollen, ist das Genehmigungsverfahren zum Ausbau der
UAA Gronau vor dem Hintergrund der Beschlusslage auf Bundesebene
Ihrerseits sofort abzubrechen."
Für den Fall, dass das Wirtschaftsministerium die Anträge
des BBU ablehnt, wird hilfsweise vom BBU beantragt, "daß spätestens
sechs Wochen vor Beginn der Auslegung der Antragsunterlagen ein
gemeinsames Gespräch (BBU und weitere interessierte GegnerInnen
der Anlage, sowie Sachbeistände - Wirtschaftsministerium) stattfindet,
bei dem relevante Verfahrensfragen geklärt werden." So will
der Umweltverband die Beteiligung der niederländischen Bevölkerung
am Genehmigungsverfahren geklärt wissen, da sich die UAA direkt
an der niederländischen Grenze befindet.
Ergänzend zu den Anträgen hat der BBU einen Katalog mit
28 Fragen rund um das Thema UAA Gronau und Urananreicherung und
bezüglich der Betreiberfirmen Urenco / Uranit eingereicht,
um deren Beantwortung gebeten wird. U. a. werden folgende Fragen
gestellt:
- Wie viele Beschäftigte der UAA Gronau sind seit der Inbetriebnahme
an Krebs erkrankt bzw. an einer Krebserkrankung verstorben?
- Welche Länder stehen im Verdacht, mittels der ursprünglich
von Urenco entwickelten Zentrifugentechnologie Atomwaffen zu produzieren
bzw. Atomwaffen produzieren zu wollen?
Wie viele Rollreifenfässer (200 Liter) mit Atommüll
sind bisher beim Betrieb der UAA Gronau angefallen (Stand: 30.10.2002)?
- Ist es zutreffend, daß in der Bundesrepublik alle Uranfabriken
und Uranlager nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert sind?
- In welcher Höhe haben Urenco/Uranit seit 1970 Landesmittel
zum Bau und Betrieb der UAA Gronau, bzw. zur Erforschung der Urananreicherung
in Jülich erhalten?
Der vollständige Brief ist beim BBU e.V.
erhältlich.
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