Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG von
Robin Wood, BBU, AKU Gronau
Mehr als 6.000 Einsprüche gegen
den Ausbau der Gronauer Atomfabrik
VertreterInnen vom Arbeitskreis Umwelt Gronau,
ROBIN WOOD und BBU haben heute im Düsseldorfer Energieministerium
über 6.000 Einsprüche gegen den beantragten Ausbau der
bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen
Gronau übergeben.
Die UAA in Gronau soll - trotz des beschlossenen Atomausstiegs -
künftig derart erweitert werden, dass dort jährlich Uran
für den Betrieb von mindestens 34 Atomkraftwerken vorbereitet
werden kann. Zudem ist geplant, neben der UAA in Gronau ein "Zwischenlager"
für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid zu bauen und noch mehr giftiges
und radioaktives Uranhexafluorid in Fässern unter freiem Himmel
zu lagern. Dadurch wird die Strahlenbelastung in der Umgebung zunehmen.
Die Zahl der gefährlichen Urantransporte durchs Bundesgebiet
wird drastisch steigen. Die Urenco rechnet mit durchschnittlich
13 LKW pro Tag, die von und nach Gronau rollen werden.
Triftige Gründe sprechen gegen den Ausbau des Gronauer Atomkomplexes:
· Die Pläne gefährden die Grundrechte
auf körperliche Unversehrtheit und Eigentum.
· Mit dem Betrieb und Ausbau der Gronauer Atomfabrik wird der Weiterbetrieb
von Atomkraftwerken im In- und Ausland ermöglicht und die dringend
notwendige Energiewende behindert.
· Es gibt kein sicheres Endlager für den anfallenden Atommüll.
· Störfälle, Flugzeugabstürze, Sabotage und Transportunfälle
stellen ein enormes Risiko für Bevölkerung und Umwelt
im deutsch-niederländischem Grenzgebiet dar.
· Abgereichertes Uran, das bei der Urananreicherung anfällt,
wird in anderen Ländern zur Herstellung von Uranmunition verwendet.
Der Verbleib des Gronauer Materials, etwa in Russland, ist nicht
nachvollziehbar.
Voraussichtlich in einem halben Jahr sollen die Einsprüche
zwischen den EinwenderInnen, dem NRW-Energieminsterium als Genehmigungsbehörde
und den Firmen Urenco und Uranit als Antragstellerinnen erörtert
werden. Im Vorfeld des Verfahrens wollen Bürgerinitiativen
und Umweltorganisationen den Druck auf die nordrhein-westfälische
Landesregierung weiter verstärken, um den Ausbau des Gronauer
Atomkomplexes zu verhindern. Gesamtziel ist die Stillegung der UAA
Gronau.
Die über 6.000 Einwendungen wurden gesammelt von AKU Gronau,
ROBIN WOOD, BBU, den NRW-Landesverbänden von BUND, NABU und
LNU, dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen,
dem Natur- und Umweltschutzverein Gronau sowie niederländischen
AtomkraftgegnerInnen.
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