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Chemikalien/Epichlorhydrin Zugunglück bei Bad Münder am 09.09.02 /
BBU fordert: Niedersächsischer Ministerpräsident Gabriel soll wegen neuem Katastrophenschutz-Recht im Berliner Bundesrat intervenieren

Erst durch die scharfe Kritik des niedersächsischen Umweltministers Wolfgang Jüttner (SPD) und durch Landtagsabgeordnete der Grünen/Bündnis 90 wurde die schlechte Zusammenarbeit von Behörden und Deutsche Bahn AG bezüglich des notwendigen Krisenmanagement der Öffentlichkeit bekannt.

Ein Skandal sei es – so BBU-Vorstandsmitglied Eduard Bernhard -, daß die für den Katastrophenschutz zuständigen Institutionen, nämlich Deutsche Bahn AG / Eisenbahnbundesamt sowie der Landkreis Hameln – Bad Pyrmont erst 4 Tage nach dem Unglück erstmalig zu einer Lagebesprechung bzw. Regelung der Zuständigkeit zusammenkamen.

Entscheidend besser und schneller wirksam war die Zusammenarbeit von Bahn AG u. Katastrophenschutz bei dem Eisenbahn-Giftgasunfall im Juni 1996 in Schönebeck/Sachsen-Anhalt, wo 4 Kesselwagen mit dem giftigen Venylchlorid, z. T. explodierten bzw. in Brand gerieten!

Allein aufgrund dieses Vorfalles hätte die Bundesregierung – als positiven Modellfall – ein bundeseinheitliches Katastrophen-Schutz-Recht schaffen können, was leider bis heute nicht geschehen ist. Nunmehr gilt es, so der BBU, daß es nicht genügt - wie durch Umweltminister Jüttner geschehen - öffentlich ein neues bundesweit geltendes Katastrophen-Schutz-Recht zu fordern, sondern es müssen schnelle gezielte Schritte auf Bundesebene erfolgen.

Deshalb fordert der BBU mit seinen angeschlossenen 150 BI mit ca. 160.000 Mitgliedern, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Gabriel dringend auf, schnellstens eine entsprechende Initiative im Bundesrat einzubringen.

In der Gesamtproblematik sollten alle Beteiligten aber auch bedenken, daß es zu weitaus schwereren Zugunfällen als in Schönebeck bzw. Bad Münder, z.B. bei Atommüll-Transporten – ein nächster Gorleben-Transport steht bekanntlich bevor – kommen könnte.