Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär Eduard Bernhard stellt Antrag auf Nichtentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat auf der HV der Deutschen Lufthansa AG am Mittwoch, 18.06.03 in Köln

Eduard BERNHARD (Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. und BUND KG Aschaffenburg)

 

An die
Deutsche Lufthansa AG
Investor-Relations (HV)

50664 Köln

 

Gegenanträge /Anträge zur DLH-Aktionärs-Hauptversammlung am Mittwoch, 18.6.2003,
10 Uhr, Köln, Kölnarena, Willi-Brandt-Platz 1

 

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,

folgende Gegenanträge bzw. Anträge werden hiermit gestellt:

Zu Top 2 / Verwendung des Bilanzgewinns aus 2002

Statt Vollausschüttung des Bilanzgewinns von 228.960.000 Euro, Reduzierung um 28.960.000 Millionen Euro, so daß nur 200.000.000 Euro zur Ausschüttung kommen. Die Kürzungssumme sollte zu einem umfassenden Forschungs- bzw. Studienvorhaben über Umweltbelastungen und deren Folgen, speziell für die letzten 10 Jahre, beim fliegenden Personal schnellstmöglich eingesetzt werden.

ZU TOP 3 / Entlastung des Vorstandes für 2002

Beantragt wird Nichtentlastung wegen:

  • Mangelnder Information bzw. Aktivitäten bezüglich Umweltbelastungen des fliegenden Personals, speziell auf Trans-Atlantic-Flügen / Langzeit-Flügen in großen Höhen, wie z. B. über 10.000 Meter! Hier sind seit Jahren wichtige Fragen der möglichen Strahlenbelastung und deren Folgen, wie Tumor / Krebserkrankungen mit nachfolgender Berufsunfähigkeit bzw. Todesfälle zwar in der Diskussion – auch international – und Teilrecherchen, aber u. W. im Langsam-Tempo und höchst zögerlich erfolgt. Daß gerade das fliegende Personal (Cockpit u. Kabine) ganz wesentlich zum Betriebserfolg seit zig Jahren beiträgt, müßte für den Vorstand ein ganz besonderes Anliegen sein hier für Aufklärung und ggf. für Schutzmaßnahmen gegen Strahlenbelastungen unter Zuhilfenahme von Dauer-Messeinrichtungen und Führung eines Strahlenpasses massiv einzutreten. Dies aber ist m. W. bis heute nicht geschehen und zeugt von wenig verantwortungsvollem Handeln.
  • Mangelnde Information über mögliche Konsequenzen der Lufthansa zu folgenden Problemstellungen:
  1. Nichtausbau des Flughafen Frankfurt mit einer zusätzlichen Nordwest Landebahn, da evtl. sonst ein großer Chemiebetrieb mit ca. 1.000 Mitarbeitern bei einem evtl. Flugzeugabsturz massiv betroffen werden können.
  2. Falls die am Flughafen Frankfurt zur Zeit diskutierte bzw. geplante Wartungshalle für den "A380" nicht termingerecht genehmigt /betriebsfertig würde!
  3. Bleibt es bei der Lufthansa-Aussage, daß es zur Verlegung des Frankfurter Lufthansa Flugbetriebes zum Flughafen München kommt, wenn der Hessische Ministerpräsident Roland Koch sein "im Mediation-Verfahren für eine zusätzliche Landebahn" gegebenes Versprechen für ein dann "wirksames Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt" durchsetzt?
  • Absicht des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber den Vorsitzenden des zukünftigen Aufsichtsrates zu übernehmen und gleichzeitig dafür zu stimmen, daß er statt bisher 62.000 Euro in Zukunft dann 165.000 Euro erhalten würde (DER SPIEGEL Nr. 23/2.6.)

Zu TOP 4 / Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für 2002

Nichtentlastung wegen mangelnder Kontrolle und Aktivitäten des Vorstandes wegen:

  • Mangelnder Fürsorge bzw. Vorsorge bezüglich Strahlengefährdung / Folgen für das fliegende Personal (speziell Langstrecken über 10000 m)
  • Einführung eines neuen Vergütungssystems für den Aufsichtsrat, das eine Anhebung der Bezüge um bis zu 166 % vorsieht. Einfache Mitglieder des Aufsichtsrates würden auf Basis der geplanten Ausschüttung für das 2002 dennoch künftig 55.000 statt 31.000 Euro erhalten.(DER SPIEGEL "Lufthansa / Aufsichtsrat bedient sich "Nr. 23 v. 2.6.03)

Beantragt wird: Eine Reduzierung der Mitglieder des Aufsichtsrates, d. h. von derzeit 20 auf mindestens 12 und weiter eine Einzelwahl der AR-Kandidaten!

Begründung: Mit Mitgliedsreduzierung wird eine Kostenreduzierung erreicht und durch die Einzelwahl / Abstimmung könnten Kandidaten entfallen, die schon eine große Anzahl von anderen Vorstands /Aufsichtsrat-Mandate haben und deshalb weniger Zeit und Engagement für die Lufthansa aufgebracht haben bzw. aufbringen werden.

AR-Kandidat Dr. Josef Ackersmann wird zur Wahl abgelehnt, da gegen ihn bekanntlich ein strafrechtliches Untersuchungsverfahren läuft. Danach besteht der Verdacht, daß Herr Dr. J. Ackersmann im Zusammenhang mit dem goldenen Handschlag an der Ex- Vorsitzenden der Mannesmann AG bei der Übernahme durch Vodafone seinen Pflichten als Aufsichtsrat verletzt hat.

Zu TOP 6: Satzungsänderungen

Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen werden u. a. wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lufthansasituation abgelehnt.

Meine Gegen-Anträge bitte ich Sie allen Aktionären rechtzeitig bekanntzugeben. Auf der Hauptversammlung werde ich anwesend sein, meine Gegen-Anträge erläutern und ggf. neue Anträge bzw. Fragen stellen

Mit freundlichen Grüßen

Eduard Bernhard