Presseerklärung zum 18. Jahrestag der UAA-Inbetriebnahme
in Gronau:
"Wer vom Atomaustieg spricht, aber dem Ausbau
der UAA Gronau, die AKW mit Uran versorgt, tatenlos zusieht, ist
unglaubwürdig und macht sich lächerlich!"
Anläßlich des 18. Jahrestages der Inbetriebnahme der
Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau (15.8.1985),
haben der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V. und der örtliche Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau erneut
die Stillegung der bundesweit einzigartigen Atomfabrik gefordert.
In einer gemeinsamen Presseerklärung kündigten der BBU
und der AKU Gronau weitere Proteste die Uranfabrik an, deren Betrieb
mit zahlreichen Urantransporten pro Jahr verbunden ist.
Nach Angaben von BBU und AKU Gronau hat es in den ersten 18 Jahren
des UAA-Betriebes wiederholt meldepflichtige Störungen gegeben.
Das Gronauer BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz befürchtet,
dass mit zunehmendem Alter der Anlage auch die Störfallanfälligkeit
weiter zunehmen wird. Buchholz: "Ich habe Angst, dass es bei
einem Unfall in der Anlage, bei einem Flugzeugabsturz auf den Anlagenkomplex
oder bei einem Uran-Transportunfall zu erheblichen Uranfreisetzungen
kommen kann. Nur die sofortige Stillegung der UAA kann diesen Gefahren
entgegenwirken!"
BBU und AKU Gronau weisen darauf hin, dass es seit den 70er Jahren,
als die Anlage geplant wurde, bis zum heutigen Tag, immer wieder
kontinuierlich Proteste und Widerstand gegen die UAA gegeben hat.
Aktuell muß sich das NRW-Energieministerium mit rund 7500
Einsprüchen gegen den beantragten Ausbau der UAA Gronau befassen.
Im Juli hatte hierzu ein viertägiger Erörterungstermin
stattgefunden. Dabei wurde bekannt, dass neben der UAA das bundesweit
einzige Uranoxidlager gebaut werden soll, in dem rund 60.000 Tonnen
Uranoxid gelagert werden sollen. BBU und AKU Gronau weisen darauf
hin, dass der beantragte Ausbau der UAA Gronau im krassen Widerspruch
zu dem angeblichen Atomausstieg der Bundesregierung steht. BBU-Vorstandsmitglied
Buchholz mit Blick auf die rot-grünen Regierungen in Düsseldorf
und Berlin: "Wer vom Atomaustieg spricht, aber dem Ausbau der
UAA Gronau, die AKW mit Uran versorgt, tatenlos zusieht, ist unglaubwürdig
und macht sich lächerlich!"
Der Urenco-Konzern, der neben der Gronauer Urananreicherungsanlage
u. a. auch eine UAA im niederländischen Almelo betreibt, will
auch die Kapazität der UAA Almelo erhöhen. Gegen diese
Pläne können noch bis zum 3. September Einsprüche
beim niederländischen Umweltministerium eingereicht werden.
BBU und AKU Gronau werden hierzu in der kommenden Woche Einspruchs-Sammelllisten
veröffentlichen. Da auch Bundesbürger/innen Einsprüche
erheben können, soll mit möglichst vielen Einsprüchen
aus dem Bundesgebiet der Widerstand niederländischer Atomkraftgegner/innen
unterstützt werden.
Nähere Informationen hierzu erteilt BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz unter Tel. 02562/23125. Außerdem befinden sich
nähere Angaben hierzu auf den Internetseiten des BBU und des
AKU Gronau (www.bbu-online.de und
www.aku-gronau.de).
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