Nach Castorankunft
in Gorleben erreichen LKW mit Uran die Gronauer Atomfabrik - Rollen
zukünftig täglich 13 Uran-LKW von und nach Gronau? - BBU
fordert Verbot aller Atomtransporte
Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. ruft zum weiteren und verstärkten
Widerstand gegen zukünftige Atommülltransporte und auch
gegen alle Urantransporte auf. Aktuell weist der BBU darauf hin,
daß im Schatten des Castor-Atommülltransportes heute
in der Mittagszeit (12.11.03) LKW mit Uranhexafluorid die bundesweit
einzige Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau
(bei Ahaus) erreicht haben.
Die Uranfabrik nahe
der niedersächsischen Landesgrenze ist ständig Ziel und
Abfahrtsort hochgefährlicher Urantransporte; das Uranhexafluorid
(UF-6), das in der Anlage verarbeitet wird, ist radioaktiv und chemisch
sehr gefährlich. Bei Freisetzungen reagiert UF-6 unter anderem
zu Flußsäure - eine der gefährlichsten Säuren
überhaupt. Bei Transportunfällen mit UF-6-Freisetzungen
müßte der Unfallort weiträumig evakuiert werden.
Vor wenigen Wochen wurde ein LKW mit Uranhexafluorid in den Niederlanden
in einen schweren Unfall verwickelt.
Trotz beschlossenem
"Atomausstieg" soll die Gronauer Atomfabrik weiter ausgebaut werden,
um Atomkraftwerke in aller Welt mit Atombrennstoff zu versorgen.
Damit einhergehend würde die Zahl der Urantransporte drastisch
steigen. Nach offiziellen Angaben der Anlagenbetreiber drohen täglich
(!) durchschnittlich 13 Urantransporte mit LKW bzw. ein Zug mit
4 Bahnwaggons.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz hatte mit anderen Initiativen und Verbänden Anfang
des Jahres über 7000 Einsprüche gegen den Ausbau der UAA
gesammelt.
Der BBU fordert die
Stillegung der Anlage und das Verbot aller Atomtransporte, einschließlich
der Urantransporte von und nach Gronau.
Noch am Samstag hatten
Anti-Atomkraft-Initiativen an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen bei Gronau, und auch vor der Gronauer Uranfabrik,
gegen den Castortransport nach Gorleben und gegen die Urantransporte
von und nach Gronau demonstriert. Der BBU weist darauf hin, daß
viele Städte und Gemeinden überhaupt nicht darüber
informiert sind, daß die Urantransporte, z. B. über Hamburg
oder Bremerhaven ankommend, bzw. aus Frankreich oder aus den Niederlanden
kommend, über ihr jeweiliges Stadtgebiet fahren. Dementsprechend
sind auch die Katastrophenstäbe in Köln, Bonn, Koblenz
und anderswo nicht auf denkbare Unfälle mit UF-6-Freisetzungen
vorbereitet. Kaum bekannt ist auch, daß erhebliche Uranmengen
von Gronau nach Rußland gebracht werden. Aus Sicht des BBU
eine billige und gefährliche "Entsorgung", die nicht hingenommen
werden darf.
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