BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär
Eduard Bernhard stellt Antrag auf Nichtentlastung von Vorstand und
Aufsichtsrat auf der HV der RWE AG am 15.05.03 in Essen, Gruga-Halle
um 10 h 00
Eduard BERNHARD
(Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. und Bund Naturschutz
KG Aschaffenburg)
An
RWE AG
Hauptverwaltung
Organisationseinheit/Recht/Organangelegenheiten
Essen
per Fax
Kleinostheim, 30.04.03
Gegenanträge zur RWE Hauptversammlung am
Donnerstag, 15.05.03 in Essen, Gruga Halle
Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,
folgende Gegenanträge werden von mir gestellt:
Zu Top 2 Gewinnausschüttung
Statt Ausschüttung von 618,7 Millionen Euro,
Reduzierung um ca. 160 Millionen Euro, die für verstärkten
Einsatz im Sektor alternative Energien wie Wind-Energie eingesetzt
werden sollten, da diese Energie / bzw. diese Stromart durch das
Erneuerbare Energiegesetz "EEG" langfristig gefördert
wird und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann. Eine
Teil-Initiative für Solarenergie in Alzenau ist schon ein richtiger
Schritt.
Zu Top Entlastung des Vorstandes
Nicht Entlastung wegen mangelnder Aktivitäten
bzw. mangelnder Informationen:
- Beibehaltung der Stromerzeugung aus Atomkraftwerken,
trotz Atom-Fastkatastrophen von Harrisburg/USA, Super-Gau von
Tschernobyl und fehlender Atommüll-Endlager. Die Vereinbarung
des Atom-Ausstieges lt. "Atom-Konsens" mit AKW-Laufzeiten
bis 2020 ist ein fauler Kompromiss, denn er schützt nicht
vor einer jederzeit, d. h. stündlich möglichen Riesen-Katastrophe
und bringt jeden Tag noch mehr Atommüll. D.h. z. B. durch
das hochgiftige Plutonium mit einer Halbwertzeit von bis zu 24.400
Jahren. Dies bedeutet einen unverantwortbaren Anschlag auf die
Zukunft unserer Kinder und kommenden Generationen.
- Skandalöser Weise 29 Jahre lang AKW Biblis
A mit nicht genehmigter / nicht vorschriftsmäßiger
Notkühlung betrieben. Im Versagensfall hätte es zu einer
Kernschmelze kommen können, mit Freisetzung großer
Mengen Radioaktivität, also auch zur Atom-Katastrophe ! Dieser
Fall zeigt ein Total-Versagen nicht nur der Bibliser Kraftwerks-Leitung,
sondern auch des mitverantwortlichen Vorstandes bzw. Aufsichtsrates.
- Höchst mangelhafte / unvollständige
Antragsunterlagen-Erstellung zum geplanten Abbruch des z. T. gesetzwidrig
errichteten RWE Atomkraftwerkes Mülheim-Kärlich, Typ
ABB/ "Harrisburg". Hierzu fehlen u. a. Angaben zur Abbruch-Dauer,
Abbruch–Kosten, Anzahl der zum Einsatz kommenden Mitarbeiter.
Welche Bilanz-Rückstellung liegt für die Abbruchskosten
vor?
- Fehlende Informationen über die Problematik
von Asbestose. D. h., wieviel Arbeitnehmer erkrankten in Kraftwerken
an Asbestose und wieviel Fälle von Berufserkrankungen bzw.
Todesfällen traten diesbezüglich in den letzten 5 Jahren
auf.
- Angaben über Strom-Importe in 2002, unterteilt
nach Nuklear–Strom bzw. konventionellem Strom und Herkunftsländern
fehlt.
Top 4 Entlastung des Aufsichtsrates:
Beantragt wird Nicht-Entlastung wegen mangelnder
Kontrolle bzw. fehlender Eingriffe bei der Arbeit des Vertrauens.
Es wird beantragt, daß - gemäß Aktien-Gesetz -
allen Aktionären meine Gegenanträge rechtzeitig, d. h.
vor der Hauptversammlung, mitgeteilt werden, damit diese Ihre Stimmabgabe
ggf. entsprechend ausrichten können. Auf der Hauptversammlung
werde ich anwesend sein, meine Gegenanträge ggf. wiederholen
und eventuell neue Anträge bzw. Fragen stellen.
Weiter stelle ich schon heute zur Geschäftsordnung
der kommenden Hauptversammlung den Antrag:
- Auf volle Zulassung der Öffentlichkeit,
d. h. Fernsehen und Bild-Fotografen.
- Führung eines Wort-Protokolls der gesamten
Hauptversammlung.
Anmerkung: Ggf. die Lösung, daß Antragstellern
bzw. Fragestellern auszugsweise ihren Rede-Beitrag und dazu die
Antworten des Vorstandes bzw. Aufsichtsrates schriftlich (nach der
Hauptversammlung) mitgeteilt bekommen.
Anliegend erhalten Sie die Aktien-Hinterlegungs-Bescheinigung.
Mit freundlichen Grüssen
Eduard Bernhard
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