Umweltschützer-Protest gegen Export Hanauer
Plutonium-Brennelement-Fabrik der SIEMENS AG nach China
Wie am Wochenanfang anläßlich des Chinabesuches von
Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einer Wirtschaftsdelegation
bekannt wurde, hat der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao
Interesse an der stillgelegten bzw. nicht in Betrieb gegangenen
und zum Teil bereits demontierten Hanauer Plutonium-Brennelement-Fabrik
der SIEMENS AG geäußert. Als Kaufpreis sind ca. 50 Millionen
Euro im Gespräch.
Laut Medienmeldung soll Bundeskanzler Schröder, der in Begleitung
des SIEMENS-Chef H. v. Pierer reist, geäußert haben:
"Das Anliegen Chinas würde geprüft."
Der BBU und BUND-LV Hessen erheben - wie auch schon beim 2001 diskutierten
evtl. Export der Hanauer Plutonium-Brennelement-Fabrik nach Rußland
- scharfen Protest gegen den jetzt erneut diskutierten Anlagenexport.
Die Ablehnungsgründe sind u.a.:
Abgesehen von der grundsätzlichen Ablehnung der lebensbedrohenden
Atomenergie setzt die Produktion von Plutonium-Brennelementen den
Bau einer Wieder-Aufarbeitungs-Anlage (WAA) für abgebrannte
atomare Brennelemente voraus. Hierbei fallen neben der Gewinnung
des Plutoniums große Mengen von hochradioaktivem Atommüll
an, für den bis heute weltweit kein absolut sicheres Endlager
vorhanden ist. Zudem sind die Folgen einer atomaren Katastrophe
in einer WAA unabsehbar.
Weiter besteht die Möglichkeit aus einer Wieder-Aufarbeitungs-Anlage
vom extrahierten Plutonium heimlich Mengen für militärische
Zwecke abzuzweigen.
Bezweifelt wird, daß in China internationale Kontrollorgane
wie I.A.E.O zugelassen werden.
Schließlich ist auch zu bedenken, daß bei einem Super-Gau
in einem Atomkraftwerk, das mit Plutonium/MOX-Brennelementen gefahren
wird, durch den erhöhten Plutonium-Inhalt die Umwelt auf zig
tausend Jahre verseucht wird.
BBU-Sprecher Eduard Bernhard und BUND-Hessen-Landesgeschäftsführer
Michael Rothkegel appellieren deshalb an die rot-grüne Regierung,
dem Exportersuchen Chinas nicht zuzustimmen. Die Frage nach der
Ernsthaftigkeit des geplanten sogenannten bundesdeutschen Atomausstieg
bis ca. 2020 wird sich anderenfalls nicht mehr stellen.
Ausstieg aus der Atomenergie - sofort - und weltweit !
Mit freundlichen Grüßen
BBU e.V.
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BUND Hessen e.V.
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Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied
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Michael Rothkegel, Geschäftsführer
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