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Die Zukunft des Menschen ist keine Vision, sie hat bereits begonnen.
Das
menschliche Leben wird sich innerhalb von zwei bis drei Generationen
radikal verändern, den Weg dahin haben wir bereits eingeschlagen.
Die biotechnischen und digitalen Möglichkeiten, den menschlichen
Körper wesentlich zu verändern, sind heute weit fortgeschritten.
Und sie werden unaufhaltsam weiter entwickelt.
Mit dieser Entwicklung wird die technische Machbarkeit noch mehr
als bisher die gesellschaftliche Entwicklung bestimmen.
Der
Menschen-Klon ist keine Vision. An den technischen Voraussetzungen
für seine Realisierung wird weltweit gearbeitet.
Die Zukunft des gentechnisch optimierten Menschen hat schon begonnen.
Der Cyborg als Mensch-Maschine-Schnittstelle ist keine Utopie, er
wird bereits entwickelt.
Auch Tier-Mensch-Chimären befinden sich schon im Entwicklungsstadium.
Die
Forschungen mit den biotechnologischen Zielen können nicht
aufgehalten werden. Die Wirtschaft wird die Forschungsergebnisse
verwerten, weil sie weltweit immense Gewinne versprechen.
Beispiel Chimären: Die Entwicklung von Chimären hat bereits
begonnen, ohne in der breiten Öffentlichkeit eine ethisch motivierte
Diskussion auszulösen. Die Vorstufen sind schon erreicht. Zellkerne
von menschlichen Hautzellen werden in Eizellen von Rindern transferiert
und für einige Zellteilungen zur Entwicklung gebracht. Affen
mit menschlichen Gehirnzellen sind bekannt und in den USA wurde
eine Schwein-Mensch-Chimäre gezüchtet, deren Körper
voll funktionsfähige Zellen mit Menschen-DNA enthalten. In
der Schweiz wurde eine Maus mit einem menschlichem Immunsystem geschaffen.
Die Liste lässt sich lang fortsetzen. Die Produktion der Mensch-Tier-Chimären
ist längst angelaufen, die Grenze zwischen Mensch und Tier
wird weiter abgebaut.
Die
Risiken beim Klonen von Menschen werden in der Biowissenschaft als
bald lösbar beurteilt, die Öffentlichkeit wird darauf
vorbereitet, Aussagen aus der Politik und der Wissenschaft geben
einen tiefen Einblick:
° Das Risiko allein rechtfertige kein dauerhaftes Verbot des
Klonens von Menschen.
° Viele technische Hürden, vor denen klonwillige Wissenschaftler
heute noch stehen, würden in naher Zukunft überwunden
sein.
°Das Klonen sei nicht der große Bruch oder die große
Katastrophe in unserer Geschichte, es sei ein weiterer Schritt der
Emanzipation des Menschen aus seiner eigenen Evolutionsgeschichte.
Die
ursprüngliche Natürlichkeit des Menschen wird heute stetig
abgebaut.
© Dr. Peter Schott
schott@bbu-bonn.de
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