7.
Das gesellschaftliche Konfliktpotenzial durch die Technisierung
des Menschen wächst stetig.
Was
bedeutet die weitere Technisierung des Menschen für die Gesellschaft?
Welche Rolle spielen Menschen, deren Baupläne gentechnisch
verändert wurden, in der Gesellschaft?
Wie
verändert der technisierte Mensch seine Denk-, Handlungs- und
Empfindungsfähigkeit?
Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf gesellschaftliche
Zusammenhänge?
Wie verändert sich das soziale Beziehungsgefüge?
Was
bedeutet die zu erwartende Reduzierung des biologischen Zwangs durch
die Gentechnik, also wenn die Unvermeidlichkeit von Geburt, Krankheit,
Alter und Tod abgeschwächt oder teilweise sogar aufgehoben
wird?
Wo
wird die neue Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit gesetzt?
Was
bedeutet es für die gesellschaftliche Entwicklung, wenn das
moralische Recht gilt, seinen Körper einschließlich des
Gehirns mit Technik steuern zu lassen?
Die
Gesellschaft wird in Personen aufgeteilt, die genetisch verbessert
sind, deren genetische Dispositionen für Krankheiten verringert
wurden, und Personen, deren Bauplan naturbelassen blieb.
Haben die gentechnisch veränderten Personen einen gesellschaftlichen
Vorteil, weil sie sich aufgrund ihrer körperlichen Konstruktion
besser durchsetzen können?
Und vor allem, wer kann sich die Verbesserung des Erbguts nach Gesichtspunkten
von Gesundheit und Krankheit leisten?
Entsteht aufgrund der technischen Verbesserungen des Körpers
eine neue Elite?
Bestimmen
in Zukunft die technische Veränderungen des menschlichen Erbguts
das Bewusstsein des Menschen?
Die
Grenze zwischen Mensch und Tier (siehe 1.) wird weiter abgebaut.
Die Konflikte werden nicht lange auf sich warten lassen:
Ab wann sind Chimären als menschenähnliche Personen zu
betrachten?
Ab wann sind die Bedürfnisse von Chimären ausreichend
differenziert, um die Lebewesen in die Kategorie Mensch aufzunehmen?
Wie werden die Mensch-Tier-Chimären in der Gesellschaft eingesetzt?
Die
Tier-Mensch-Chimärenproduktion birgt sozialen und moralischen
Sprengstoff, dessen Explosion eine tief greifende gesellschaftliche
Umwälzung bedeuten könnte.
Und
was bedeutet es für unsere Gesellschaft, wenn der erste, in
der Öffentlichkeit anerkannte, geklonte Mensch geboren wird?
Die
Medizin (siehe 2.) übernimmt die neue Rolle, gestaltend einzugreifen.
Was bedeutet der Eingriff Dritter zu Beginn des Lebens, wenn zum
Beispiel mithilfe der Präimplantationsdiagnostik (PID) genetisch
gesündere Embryos ausgewählt werden?
Welche Verantwortung besteht für nachfolgende Generationen,
wenn gentechnische Veränderungen in der Keimbahn erlaubt sein
werden?
© Dr. Peter Schott
schott@bbu-bonn.de
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