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7 Fakten

2. Durch die biotechnische Entwicklung werden ethischen Grenzen verschoben.

Das in seinen Grundzügen in Europa seit Jahrhunderten geltende Menschenbild wird gegenwärtig abgebaut und durch ein neues, von Technik geprägtes Menschenbild ersetzt. Die neuen Konturen sind bereits sichtbar.
Das alte Menschenbild wird keinen Bestand haben.

Wesentlichen Anteil daran hat die biotechnische Entwicklung, die unabhängig von herrschenden Moralvorstellungen und ethischen Grenzen durchgeführt wird. Entscheidend sind wirtschaftliche Interessen.

Der materielle Konsum gilt nun auch bei der Technisierung des Lebens. Was technisch machbar ist, wird auch beim menschlichen Körper angewandt werden.
Dadurch werden bisher unantastbare Tabus gebrochen. Diese Brüche entwickeln sich bereits, ohne dass die Mehrheit der Bevölkerung sie zunächst bewusst zur Kenntnis nimmt.
Die Verschiebung der ethischen Grenzen erfolgt ohne eine breite ethische Diskussion.

Im Rahmen dieser Entwicklung werden mindestens in Europa christlich besetzte Werte stark an Bedeutung verlieren.
Die christlichen Religionen werden sich wandeln. Die religiöse Gläubigkeit wird zu einem großen Teil durch technische Gläubigkeit ersetzt werden.

Das Selbstverständnis der Medizin verändert sich tief greifend.
Die Medizin wächst bereits in die neue Rolle hinein, mit biotechnischen Methoden und Verfahren in das Leben von Menschen gestaltend einzugreifen. Neben der Heilung von Krankheiten nehmen Aufgaben stark zu, die die Vorsorge und vor allem die Optimierung des menschlichen Körpers betreffen. Allein mit der Präimplantationsdiagnostik (PID) hat sich die Medizin auf einen neuen Weg begeben und ethische Grenzen bereits weit verschoben.

Eng verknüpft mit diesen Veränderungen ist die zunehmende Dominanz der medizin-technischen Lösungen und der Therapie durch Medikamente.
Medizinische Alternativen zur Gen-Medizin verlieren immer mehr an Bedeutung.



© Dr. Peter Schott
schott@bbu-bonn.de