Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU ruft zur Demonstration gegen die Urananreicherungsanlage (UAA) auf / Anti-Atomkraftinitiativen aus D und NL demonstrieren Samstag (9.10.) in Gronau

Unter dem Motto "den Uran-Hahn zudrehn" werden am Samstag (9.10.) Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus den Niederlanden im westfälischen Gronau für die sofortige Stilllegung der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) demonstrieren. Zur Teilnahme an der Demonstration, die sich aktuell auch gegen eine drohende Ausbaugenehmigung richtet, rufen rund 50 Initiativen, Verbände und Organisationen auf, darunter auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. und seine örtliche Mitgliedsinitiative "Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau".

Der Auftakt zur Demonstration ist am Samstag um 11.00 Uhr in der Gronauer Innenstadt auf dem Theodor-Heuss-Platz / Ecke Bahnhofstraße, direkt am Alten Rathausturm. Zunächst gibt es Informationen an Informationsständen und Musikdarbietungen. Um 12.30 Uhr beginnt die Auftaktkundgebung, bei der u. a. auch ein Vorstandsmitglied des BBU sprechen wird. Um 13.00 Uhr startet dann der Demonstrationszug zur Urananreicherungsanlage (Kaiserstiege).

In einem gemeinsamen Demonstrationsaufruf heißt es u. a.:

"Besonders deutlich wird der Betrug des "Atomkonsens" im westfälischen Gronau, ca. 20 km nördlich vom Ahauser Atommüll"zwischen"lager. Hier betreibt die international tätige Urenco die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage (UAA), in der Uran für den späteren Einsatz in AKW vorbereitet wird. Fast alle AKWs im In- und Ausland benötigen angereichertes Uran als Kernbrenn-Stoff. In Gronau wird nicht nur für deutsche AKWs angereichert, sondern für den weltweiten Markt.

Schwesteranlagen der UAA Gronau stehen in Almelo/NL und Capenhurst/GB und gehören ebenfalls der Urenco-Gruppe.

Hintergründe über Zentrifugen und Atommüll:

Um eine atomare Kettenreaktion in den meisten Reaktoren in Gang zu bringen, muss zuvor die Zusammensetzung des Urans z. B. mittels des von Urenco genutzten Zentrifugenverfahrens verändert werden. Die UAA Gronau hat derzeit eine Betriebsgenehmigung für 1800t Urantrennleistung pro Jahr (UTA/a). Damit kann Uran für den Betrieb von ca. 16 AKWs vom Typ Biblis oder Lingen 2 angereichert werden. Beantragt sind u. a. die Erweiterung auf 4500t UTA/a (Kapazität für ca. 35 Reaktoren), die Vergrößerung des Container-Freilagers für anfallendes, hochgiftiges und radioaktives abgereichertes Uran in Form von Uranhexafluorid (UF-6) und der Neubau einer "Zwischen"lagerhalle für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid.

Die Erteilung der atomrechtlichen Genehmigung durch die NRW-Landesregierung (verantwortlich ist Energieminister Horstmann) kann möglicherweise noch in diesem Jahr erfolgen, daher ist jetzt (!!!) massiver Widerstand notwendig."

Mit dem Betrieb der UAA Gronau sind verbunden der menschenverachtende Uranabbau, eine ständige Niedrigstrahlung, zahllose Urantransporte und der denkbare Missbrauch der Anreicherungstechnik zur Produktion von Atomwaffen.

Weiter heißt es in dem Aufruf:

"Gronauer Uran muss am Ende der atomaren Brennstoffspirale (UAA – Brennelementefabrik – AKW –Wiederaufarbeitungsanlage – "Zwischen"lager) "entsorgt" werden. An diesem Ende steht die Bevölkerung in und um Gorleben, bei der ein Endlager für den strahlenden Müll entstehen soll.

Bereits in Betrieb ist in Gorleben – eben so wie z. B. in Ahaus - eine Castorhalle für Atommüll. Weitere derartige "Zwischenlager" entstehen bundesweit an Standorten von Atomkraftwerken. Sie sollen weismachen, dass die Atomwirtschaft das Atommüllproblem im Griff hat. Doch das Gegenteil ist der Fall. Dies verdeutlicht auch der drohende Atommülltransport von Rossendorf nach Ahaus. (vgl.: http://www.bi-ahaus.de). Und auch zwischen Gronau und Gorleben gibt es weitere "Entsorgungsschiebereien": Atommüll, der in der UAA Gronau anfällt, wird in einem "Fasslager" in Gorleben zwischengelagert - bis das Endlager, das Gorleben droht, fertig ist. Außerdem soll in der noch zu bauenden "Zwischenlagerhalle" neben der UAA Gronau Uranoxid bis ca. 2030 gelagert werden, um es dann ebenfalls im Gorlebener Salzstock zu "entsorgen". Und im November droht Gorleben weiterer Atommüll aus der Wiederaufarbeitung (vgl.: http://www.bi-luechow-dannenberg.de). Gronau und Gorleben sind untrennbar verbunden, Gronau steht am Anfang der atomaren Uranspirale, deren Folgen in Gorleben, Ahaus, Lingen, Biblis usw. zu spüren sind."

Nähere Informationen erteilt die BBU-Bundesgeschäftsstelle unter Tel. 0228-214032 oder direkt vor Ort der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter 02562-23125 oder im Internet unter www.aku-gronau.de

Den gemeinsamen Aufruf (vgl. www.uaa-gronau.de) unterstützen:

anti atom aktuell (aaa / Redaktion); Anti-Atom-Gruppe der Technischen Universität Berlin; Anti-Atominitiative Kamen; AntiCastorNetz Magdeburg; Anti-Kernenergie-Beweging (AKB) Groningen; Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main; Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau; Atomplenum Hannover; attac-Gruppe Wendland; Bremer Anti-Atom-Forum (BAAF); Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) e.V.; Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit e.V. (BSÖ e.V.); Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.; BUND-Kreisgruppe Grafschaft Bentheim; Christinnen und Christen für den Frieden Dortmund; CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK);  ContrAtom, Gruppe Buchholz in der Nordheide; Deutsch-Niederländisches Anti-Urenco-Treffen; Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN); Elternverein Restrisiko Emsland e.V; Energiewende Dülmen e.V.; EWS-Schönau GmbH; Erfurter Initiative gegen Atomanlagen (EIGA); Friedensinitiative Nottuln; Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA); Grafschafter Bürgerinitiative Umweltschutz (GBU) e.V.; Grün-Alternative Liste (GAL) Steinfurt; Grüne Jugend Kreis Borken, Gruppe Widerwelle (Nordpfalz); JungdemokratInnen / Junge Linke NRW; Kurdisch-Deutscher Freundschaftskreis Münsterland e. V.; Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen (LIgA); Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop ; Naturkostladen "Möhrchen", Gronau; Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V.; Nederlands Euregionaal Nucleair Overleg (NENO); Öko-Technik Rottmann (ÖTR), Gronau; PDS Kreisverband Bottrop; PDS-Kreisverband Wesel; PDS/Offene Linke Liste Moers; Republik Freies Wendland; Robin Wood e. V.; Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (SAgA); Stichting Laka - documentatie en onderzoekscentrum kernenergie, Amsterdam; t.a.pollux.münster; Ulmer Ärzteinitiative, Regionalgruppe der IPPNW; Unorganisierte Anti-AKWlerInnen Ammerland/Oldenburg; World Information Service on Energy (WISE), Amsterdam; (Stand:  5.10.2004).