Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU: Erschreckende Umwelt-Bilanz für 2011

(Bonn, 04.01.2012) Nach Auffassung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ist es erschreckend, dass die Interessen der Bevölkerung und des Umweltschutzes auch im Jahr 2011 von der Bundes- und den Landesregierungen oftmals unbeachtet blieben oder gar mit Füßen getreten wurden. Dennoch lassen sich Erfolge im Umweltschutz verbuchen. "Die erfolgte Stilllegung erster Atomkraftwerke ist der starken Anti-Atomkraft-Bewegung zu verdanken. Bis zum richtigen und weltweiten Atomausstieg ist aber weiterhin breites Engagement erforderlich", so der BBU-Vorstand in einer Pressemitteilung über die Arbeit des BBU im Jahr 2011. Und im Jahr 2012 wird sich der BBU noch stärker als bisher für eine ökologisch-orientierte Energiewende und für die Gründung weiterer Bürgerinitiativen im Umweltschutzbereich einsetzen. Dabei will der BBU auch zukünftig zur Vernetzung von Bürgerinitiativen beitragen, die sich mit ähnlichen Problembereichen befassen. Zur Unterstützung seiner Arbeit ruft der BBU dazu auf, Mitglied im BBU zu werden und das BBU-Spendenkonto wohlwollend mit kleinen und großen Spenden zu berücksichtigen.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Für den engagierten Umweltverband war das Jahr 2011 äußerst turbulent und arbeitsintensiv. Gerade das erste Halbjahr wurde von der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima und der Diskussion um den Atomausstierg hierzulande geprägt. An der Vorbereitung und Durchführung zahlreicher Montagsmahnwachen und Großdemonstrationen für den sofortigen Atomausstieg waren sowohl Mitgliedsgruppen des BBU, die BBU-Geschäftsstelle und auch BBU-Vorstandsmitglieder maßgeblich beteiligt. In der zweiten Jahreshälfte war der BBU darum bemüht, in bundesweit organisierten Vortragsveranstaltungen mit einem japanischen Atomkraftgegner über die Folgen der Reaktorkarastrophe in Japan zu informieren. In 2012 unterstützt und organisiert der BBU Aktionen und Demonstrationen anläßlich des ersten Jahrestages der Fukushima-Katastrophe (11. März). Auf dem Weg zur Energieversorgung ohne Atomstrom setzt sich der BBU intensiv mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Energieformen auseinander. Atomtransporte lehnt der BBU aus Sicherheitsgründen ab und der Verband wird daher auch weiterhin z. B. Proteste gegen Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus und gegen die Uranhexafluoridtransporte von und zur Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau mittragen. Grundlegend fordert der BBU von der Politik, dass sie die noch immer im Betrieb befindlichen Atomanlagen stilllegt und für umweltverträgliche Alternativenergien sorgt.

BBU als bundesweites Sprachrohr vieler örtlicher Bürgerinitiativen

Der BBU hat sich in 2011, wie auch in früheren Jahren, um verschiedenste Themen gekümmert. Besonders wichtig war es dabei, den Kontakt zu den BBU-Mitgliedsorganisationen zu pflegen, sowie das Selbstverständnis, sich als partnerschaftliches Sprachrohr dieser Initiativen zu verstehen. Wichtig ist dem BBU die Verankerung in der Anti-Atomkraft-Bewegung, in den neuen Netzwerken gegen die drohende unterirdische Endlagerung von Kohlendioxid (CO2; Stichwort CCS) und gegen die unkonventionelle Erdgasförderug (Fracking). Die Mitarbeit der BBU-Vorstandsmitglieder und der Aktiven vor Ort in zahlreichen lokalen Initaitiven gegen Straßenbaumaßnahmen, Kohlekraftwerke oder Müllverbrennungsanlagen ist die unverzichtbare Voraussetzung, um als Umweltverband auch in Zukunft wesentliche Impulse in Gesellschaft, Politik und Gremien, in denen der BBU auch vertreten ist, geben zu können und Veränderungen durchzusetzen. Extrem wichtig sind für den BBU gesunde Lebensgrundlagen. Hier sind bespielsweise BBU-Mitglieder zum Gewässerschutz oder zum Schutz der Luft in Innenräumen sehr aktiv. Der Schadstoffausstoß aus Chemieanlagen ist oft unübersehbar, Tonerstäube aus Druckern und Kopierern werden aber zunächst nicht wahrgenommen, können aber auch Erkranungen verursachen. Im Bereich der Landwirtschaftspolitik engagiert sich der BBU gegen die Massentierhaltung, für gesunde Böden und gegen den Einsatz der Gentechnik.

2011 konnte der BBU seine internationalen Kontakte im Bereich EEB (Europäisches Umweltbüro, Brüssel) und ECOS (Europäisches Koordinierungsbüro der Umweltverbände für Normung, Brüssel), sowie z. B. zu niederländischen, russischen und französischen Anti-Atomkraft- und Umwelt-Organisationen ausbauen.

Einige Beispiele erfolgreicher BBU-Mitgliedsorganisationen in 2011:

  • Die bayerische Bürgerinitiative Schwabmünchen/Hiltenfingen hat den Bau einer Müllverbrennungsanlage verhindert.
  • In Zusammenarbeit mit dem BBU-Vorstand konnte die Bürgerinitiative Pro Lebensraum Großenlüder die Erweiterung der Aufbereitungsanlage für teerpechhaltigen Straßenaufbruch im Heilquellenschutzgebiet von Bad Salzschlirf (Hessen) bisher verhindern.
  • Die Bürgerinitiative Umweltschütz Lüchow-Dannenberg konnte wieder breite Proteste gegen den Castor-Atommülltransport nach Gorleben organisieren und damit die ungelöste Atommüllentsorgung in den Mittelpunkt der Diskussionen bringen.
  • Die Aktivitäten einer Bürgerinitiative in Osnabrück führten zur Stilllegung einer Eisengießerei.
  • Vielfältige Proteste der Initiativen gegen die drohende unterirdische CO2-Endlagerung konnten das Vorhaben bisher verhindern.  

 

Wünsche für 2012: Weitere neue BBU-Mitglieder, Spenden und kein neues AKW in den Niederlanden - und auch nicht anderswo!

Trotz der Erfolge gibt es noch eine Menge Arbeit für den BBU und seine Mitgliedsinitiativen. Und so wünscht sich der BBU im neuen Jahr viele neue Mitglieder (Initiativen, Verbände und Privatmitglieder), die tatkräftig mitarbeiten und ihr vielfältiges Wissen einbringen. Wo Umweltprobleme durch Großprojekte vorhanden sind, hilft der BBU neuen Initiativen bei der Gründung, bei Genehmigungsverfahren und bei der Pressearbeit. Zur Vernetzung wird auch in 2012 monatlich der BBU-Newsletter erscheinen, in dem Hintergrundinformationen und Aktionstermine veröffentlicht werden. Der Bezug ist kostenlos und ältere Ausgaben können auf der BBU-Internetseite nachgelesen werden.

Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Aktuell ruft der BBU zur Unterstützung seiner Einspruchskampagne gegen ein neues Atomkraftwerk in den Niederlanden auf und lädt zu einem bundesweiten Klima-Worshop ein, der am 19. Januar in Bonn stattfinden wird. Weitere Informationen zu diesen und weitere Aktivitäten des BBU und seiner Mitglieder gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. BBU-Postanschrift: Prinz-Albert-Straße 55, 531113 Bonn.