BBU warnt vor deutsch-russischem
Atomtransport
(Gronau, 28.05.08) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. warnt vor einem neuen Atomtransport von
Deutschland nach Russland. Nach Angaben des BBU befinden sich auf
dem Gelände der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) im westfälischen Gronau zahlreiche Bahnwaggons, die offenbar
mit abgereichertem Uranhexafluorid, einem Abfallprodukt der Urananreicherung,
beladen sind. Örtliche Bürgerinitiativen im Münsterland
vermuteten bereits letzten Mittwoch den Abtransport; der Mittwoch
ist ein bevorzugter Transporttag für diese deutsch-russischen
Atomtransporte. Jetzt wird angenommen, dass der Sonderzug am heutigen
Mittwoch (28.5.) gegen 19.00 Uhr die Uranfabrik über Steinfurt
– Münster – Bad Bentheim Richtung Rotterdam verlassen
könnte. Von dort soll das strahlende Material mit einem Schiff
nach Russland transportiert werden. Mit Protestaktionen ist an verschiedenen
Orten im deutsch-niederländischem Grenzgebiet zu rechnen. Auch
bei der Ankunft in St. Petersburg sind Proteste zu erwarten.
In der Vergangenheit gab es wiederholt derartige
hochgefährliche und unsinnige Urantransporte von Gronau nach
Russland, die mit bis zu 1000 Tonnen Uranhexafluorid beladen waren.
Gegen viele der Transporte wurde mit Mahnwachen und Kundgebungen
demonstriert. Im Januar stoppte die Polizei einen Urantransport
im Kreis Steinfurt für mehrere Stunden, weil sich eine Demonstrantin
an einer Seilkonstruktion weit oberhalb der Schienen befunden hatte.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. betont: „Uranmüll kann weder in Deutschland
noch in Russland sicher gelagert werden. Damit nicht noch mehr Uranmüll
anfällt, muss die Gronauer Urananreicherungsanlage sofort stillgelegt
werden!“
Zum aktuellen Atomtransport erklärte der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gonau, eine örtliche Mitgliedsinitiative des BBU
„Gemeinsam versuchen lokale Bürgerinitiativen, der BBU
und andere mit niederländischen und russischen Umweltgruppen
die irrsinnigen Atomtransporte zu stoppen. Mit jedem gestoppten
Atomtransport kommen wir dem Atomausstieg näher.“
Weitere Informationen über die Urantransporte
von Gronau nach Russland gibt es im Internet z. B. unter http://www.bbu-online.de/Presse.htm
und unter www.aku-gronau.de. Einen Fahrplan zum aktuellen Transport
von Gronau nach Russland gibt es unter http://www.sofa-ms.de/home.html.
Eine Filmdokumentation eines Urantransportes von
Gronau nach Russland gibt es unter
http://www.dailymotion.com/group/95965/video/x56b98_uranzug-am-9042008_tech?from=rss.
Rückfragen: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied
aus Gronau, 02562-23125
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