Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 73, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33
BBU

 

 

Home
Übersicht

BBU fordert die Schließung des belgischen Truppenübungsplatzes Elsenborn in der Nordeifel / Kam radioaktive Munition zum Einsatz?

(Bonn, 21. Februar 2008) In einer Stellungnahme an das belgische Konsulat in Köln hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. jetzt die sofortige Stilllegung des grenznahen, belgischen Truppenübungsplatzes Elsenborn gefordert. Gleichzeitig erhebt der BBU gegen den Antrag der Munitionsfirma MECAR zur Durchführung weiterer Schießübungen auf dem Gelände Einspruch. Der BBU ist ein Dachverband zahlreicher friedenspolitisch und ökologisch engagierter Bürgerinitiativen und Verbände aus dem gesamten Bundesgebiet mit Sitz in Bonn.

Der Truppenübungsplatz Elsenborn liegt in dem Dreieck der Städte Monschau(D), Bütgenbach und Büllingen (B). Die Munitionsfirma MECAR, ein US-amerikanisches Unternehmen aus dem Großraum Lüttich, will den Platz für Testzwecke nutzen. MECAR darf dort Schießstände bauen und täglich Munition testen. Die Genehmigung wurde von der "Wallonischen Region" erteilt. Nach Auffassung des BBU werden durch militärische Übungen Wasser, Boden und Luft im Bereich des Übungsplatzes gefährdet, aber auch die Umgebung außerhalb des Platzes. Im Umfeld wird Milch- und Viehwirtschaft betrieben, werden die Wiesen von Schadstoffen kontaminiert und es gelangen gesundheitsschädliche Giftstoffe in die Nahrungskette.

Die Nordeifel ist unter dem Titel "Belgisch-Deutscher Naturpark Nordeifel" mit seinen Talsperren, dem "Hohen Venn" und den ausgedehnten Wander- und Skigebieten eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft. Sie ist Naherholungsgebiet für viele rundum liegende städtische Ballungsgebiete, wie das Ruhrgebiet, Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Lüttich und auch Brüssel. Die Strukturschwäche dieser Gegend hat eine positive Seite: Die Landschaft ist weitgehend intakt geblieben und ist so zu einem beliebten Erholungsraum geworden. Das war nicht immer so, die Eifel war arm. Aber bedingt durch die intakte Natur entwickelt sich jetzt Tourismus, und das ist für die Menschen in der Region eine Chance. Diese Chance aber wird durch die Inanspruchnahme der intakten Natur durch Munitionsfirmen zunichte gemacht.

Der BBU wurde als Umweltverband bisher nicht offiziell über die konkreten Vorgänge und Vorhaben auf dem Truppenübungsplatz Elsenborn informiert. Über eine grenzüberschreitende Bekanntmachung in der deutschen Presse ist ihm ebenso wenig bekannt, wie über eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung. Natürlich geht es dem BBU nicht darum, dass der Truppenübungsplatz möglichst naturnah gestaltet wird, der BBU lehnt ihn generell ab. Als Umweltverband ist der BBU aber an allen umweltrelevanten Daten interessiert, um einschätzen zu können, welche Schäden der Übungsplatz bereits verursacht hat bzw. noch verursachen kann. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. hat daher über das belgische Konsulat die kostennneutrale Zustellung aller relevanter Umweltdaten, die in den letzten zehn Jahren erhoben wurden, beantragt. Von besonderem Interesse sind dabei Informationen darüber, ob radioaktive Munition zum Einsatz gekommen ist, und welche gesundheitlichen Auswirkungen damit verbunden sind.

Mit seiner Stellungnahme hat der BBU seine grundsätzlichen friedens- und umweltpolitischen Vorstellungen bezüglich des Truppenübungsplatzes Elsenborn gegenüber der belgischen Regierung vertreten und er unterstützt damit gleichzeitig den breiten Widerstand vor Ort gegen den Truppenübungsplatz, der z. B. durch die Arbeit der Bürgerinitiative „Stop Mecar“ getragen wird.

Kontakt: http://www.bbu-online.de, BBU-Geschäftsstelle: 0228-214032.