Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Giftalarm zum Weltgesundheitstag


(Bonn 07.04.07) Anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages am 7. April hat Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf vielfältige Umweltbelastungen hingewiesen, die die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen. Buchholz: „Themen wie die Vergiftung durch Chemikalien in Haushalten und in der Landwirtschaft gehören unbedingt auf die Tagesordnung der Politik und Behörden.“

Schwerpunkthema des Weltgesundheitstages war in diesem Jahr in Deutschland das Thema "Infektionsschutz". Buchholz: „Beim Impfschutz ist auch die Eigenverantwortung der Bevölkerung gefragt. Anlässlich des Weltgesundheitstages müssen noch weitergehende Fragen gestellt werden: Wer ist für bestimmte, zunehmende Erkrankungen verantwortlich und wer profitiert von zu laschen Umweltgesetzen? Natürlich ist auch die Bevölkerung gehalten, Lebensgrundlagen wie Luft und Wasser zu schützen. Die Eigenverantwortung stößt jedoch dort an Grenzen, die Gegenwehr erfordern, wo Politik und Industrie oftmals die Vergiftung von Wasser und Luft genehmigen und forcieren. Dies gilt ebenso für Betriebsgenehmigungen von Atom- und Chemieanlagen wie auch für die Zulassung von gefährlichen Chemikalien.“

Die Arbeitsgruppe (AG) Innenraumschadstoffe und Gesundheit im BBU weist stets auf die Auswirkungen von Schadstoffen in Innenräumen hin und fordert besseren Gesundheits- und VerbraucherInnenschutz. Nach Angaben der AG nehmen Allergien zu, immer mehr Kinder und Jugendliche haben Asthma, jährlich gibt es in Deutschland ca. 350.000 neue Krebsfälle und bereits 15% der Paare bleiben ungewollt kinderlos (vgl. http://www.bbu-online.de/AG%20Innenraumschadstoffe%20und%20Gesundheit/AG%20Vorstellung.htm). Auf ihrer Internetseite schreibt die BBU-Arbeitsgruppe: „Kombinationswirkungen chemischer Stoffe auf den Menschen sind nicht annähernd abschätzbar. So nehmen wir tagtäglich an einem gigantischen chemischen Feldversuch teil, mit offenem Ausgang - einer Art Russischem Roulett. Neben den hinlänglich bekannten Belastungen in der Nahrung kommt in unseren Breitengraden Schadstoffbelastungen in Innenräumen eine ganz besondere Bedeutung zu, denn hier halten wir uns ganz überwiegend auf, meist ohne ausreichende Frischluft, dank der Wärmeschutzverordnung in hermetisch abgeschlossenen Räumen.“

Ein weiteres, oft unerkanntes Problem: Toner in Laserdruckern und in Fotokopiergeräten. Toner (Feinstäube, Ultrafeinstäube, Nanopartikel) belasten ungefiltert die menschliche Atemluft. Die Arbeitsgruppe des BBU führt dazu aus: „Viele Toner sind erheblich mit krebserregendem Benzol, toxischen Schwermetallen und hormonell wirkendem Organozinn belastet und werden tagtäglich von den Geräten in die Raumluft geblasen. Dies kann bereits in kleinsten Spuren fatale Folgen haben und zu schweren Entzündungen der Haut und Atemwege führen, bis hin zum Asthma.“

Der BBU fordert gemeinsam mit der BBU-AG die Kennzeichnungspflicht und Einführung von Beipack-Zetteln wie im Arzneirecht, für alle chemischen Stoffe, von denen eine Wirkung auf den Menschen ausgehen kann. Weiterhin sollen Handelsverbote für Produkte, die im dringenden Verdacht stehen gesundheitsschädigend zu sein, durchgesetzt werden. Zur Durchsetzung derartiger Verbote ist es wichtig, der Chemieindustrie, und ihrer Lobby in Parteien und Behörden, Paroli zu bieten. Der BBU und die BBU-AG Innenraumschadstoffe und Gesundheit stellen sich dieser Aufgabe und freuen sich über tatkräftige Unterstützung. Informationen und Beitrittserklärungen gibt es im Internet unter www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032.