Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V.
Prinz-Albert-Str. 73, 53113 Bonn , Tel.: 0228 / 21 40 32, Fax: -
33
BBU-Bonn@t-online.de, www.BBU-online.de
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
c/o Bilk 60, 48493 Wettringen Tel: 02557/1411
atomstopp@citykom.net, http://www.aktionsbuendnis-muensterland.de
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V.
c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau, 02562-23125, info@aku-gronau.de
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V.
Mitglied in der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen
e. V. (LNU), c/o Viktoriastr. 4, 48599 Gronau, 02562-4171
Gemeinsame Pressemitteilung
Sofortige Stilllegung der UAA
Gronau !
Bürgerinitiativen beunruhigt wegen neuer Panne in der deutschen
Urananreicherungsanlage
(Bonn, Wettringen / Münsterland, Gronau,
20.10.2006) Nach der jüngsten Panne in der deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA), die im westfälischen Gronau steht, haben der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. und seine Gronauer
Mitgliedsorganisation, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, erneut
die sofortige Stilllegung der Anlage gefordert. Unterstützt
wird die Forderung vom Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen und von dem Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
e. V.
Nach Angaben der Anlagenbetreiberin, der Urenco
Deutschland GmbH, wurde in dieser Woche nach Reparaturarbeiten festgestellt,
„dass die vorgesehene Gesamtmenge an verflüssigtem Uranhexafluorid
überschritten war“ (Gronauer Nachrichten vom 20.10.06
nach einer Presseinformation der Urenco). Die Bürgerinitiativen
kritisieren, dass Urenco zwar berichtet, dass der Vorfall für
den Anlagenbetrieb angeblich ohne Bedeutung und dass die Anlagensicherheit
nicht gefährdet war. Dagegen wird nicht berichtet, ob der Vorfall
für die Sicherheit der Bevölkerung von Bedeutung war.
Noch im Sommer war in der Anlage uranhaltiges Wasser ausgelaufen.
Angesichts der immer wieder auftretenden Pannen in der UAA befürchten
die Bürgerinitiativen, dass es zukünftig zu einem größeren
Störfall in der Anlage kommen kann. Da derzeit die Kapazität
der Anlage ausgebaut wird, drohen nach Auffassung der Initiativen
auch hierdurch weitere Risiken. Die Bürgerinitiativen betonen,
dass bereits die sogenannte Niedrigstrahlung gesundheitsschädlich
sein kann. Darüberhinaus ist die Entsorgung der Anlage völlig
ungeklärt.
Bei dem Uranhexafluorid, dass in der Anlage verarbeitet
wird, handelt es sich um einen radioaktiven Stoff, der auch von
der chemischen Wirkung her hochgefährlich ist. Das Material
gefährdet auch beim An- und Abtransport die Bevölkerung,
und das nicht nur in Gronau, sondern im gesamten Münsterland
und auch weit darüber hinaus. Das Material wird sogar von Gronau
bis Russland transportiert. Dagegen haben in diesem Monat deutsche
und russische AtomkraftgegnerInnen in Moskau demonstriert. Im November
wird in Gronau eine Delegation russischer AtomkraftgegnerInnen erwartet,
mit der der Widerstand gemeinsam verstärkt werden soll.
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