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Grundwasser noch lange nicht von radioaktiven/chemischen Stoffen saniert / Umweltinitiativen kritisieren Freigabe der Siemens-Urananlage Hanau aus dem Atomgesetz

(Bonn, Frankfurt, 09.05.06) Als noch lange nicht saniert bezeichnen die Intitativgruppe Umweltschutz Hanau (IUH) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) das Gelände der früheren Uranverarbeitung der Siemens in Hanau-Wolfgang. In Schreiben an das hessische Umweltministerium und an das Umweltamt Frankfurt zeigen sich die Umweltschützer erstaunt darüber, dass die Genehmigungsbehörden das Gelände aus dem Atomgesetz entlassen wollten, obgleich das "unter chemisch toxischen Gesichtspunkten festgelegte Sanierungsziel noch nicht erreicht" sei, wie in der Presse zu lesen war.

Nach Auffassung von Elmar Diez und Eduard Bernhard als Unterzeichner der Briefe ist - wie von den Behörden zugegeben - die Sanierung des Geländes noch nicht erreicht und daher eine Entlassung aus dem Atomgesetz auch noch nicht möglich.

Im übrigen stellten sich noch eine Reihe weiterer Fragen, die zur Beantwortung anstünden. Es sei unerklärlich, dass das Grundwasser unter der Siemens-Urananlage bis zum heutigen Tag radioaktiv/chemisch belastet werde. Um das Jahr 1986 hatte der damalige Wirtschaftsminister Steger (SPD) die Vorgängerfirma RBU diesbezüglich heftig kritisiert. In einem Rundfunkinterview hatte er erklärt, dass insbesondere der damalige Geschäftsführer Warrikoff die nötige Sach- und Fachkunde für eine anstehende Genehmigung nicht nachweisen könne, wenn die Firma weiterhin das Grundwasser mit Radioaktivität belaste. Um so überraschender sei es jetzt, dass offensichtlich diesem Missstand nicht abgeholfen wurde.

"Wir halten es für mehr als skandalös, dass anscheinend von 1986 an bis zum heutigen Tag weitere radioaktive/chemische Grundwasserverschmutzungen erfolgt sind", meinen IUH und BBU in ihrem Schreiben an das Umweltministerium.

Ferner wollen die Vertreter der Umweltorganisationen wissen, wie hoch die jetzt noch vorhandenen radioaktiven Belastungen des Grundwassers sind und um welche Stoffe es sich im Einzelnen handelt (Plutonium Uran, Americium Tritium etc). Außerdem soll klar gestellt werden, wie hoch die Grenzwerte sind und welche Sanierungsziele zu erreichen sind. Schließlich fragen die Umweltvertreter noch nach den genauen Verursachern, ob Siemens-Uran oder Siemens-Plutonium verantwortlich sind und ob diese auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden bzw. werden.

Abschließend sollen die Behörden erklären, wann mit der vollständigen Sanierung des Nukleargeländes zu rechnen ist.

 

BBU e.V.

 

IUH

gez.

 

gez.

Eduard Bernhard, (Vorstandsmitglied)

 

Elmar Diez
(Sprecher)