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Herrn
Dr. W. König
Präsident des Bundesamtes
für Strahlenschutz

per Fax

Skandalöse Missachtung von Grundsätzen der Anlage von Mobilfunk-Antennen/Masten
Eil-Antrag auf Durchführung einer Modellstudie
für u.W. einmalige Konzentration von 19 Mobilfunk-Antennen/Masten auf dem Dach eines einzigen Gebäudes und deren Auswirkungen auf engstem Wohngebiet, insbesondere auf 1015 Kindern (davon ca.90 in Behindertenschule) in Aschaffenburg-Schweinheim, Schweinheim Str. 117 !

 

Bonn / Aschaffenburg, 29.08.2005

Sehr geehrter Herr Präsident König!

Seit mehreren Jahren haben Sie in der Öffentlichkeit immer wieder darauf hingewiesen, bzw. empfohlen grundsätzlich Mobilfunk-Antennen/-Masten möglichst in ca. 300 m Abstand von Wohngebieten und erst recht nicht in unmittelbarer Nähe von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Krankenhäusern zu errichten.

Aber bei dem o.g. Mobilfunk-Standort wurde bis in jüngste Zeit (eine UMTS-Anlage soll noch zusätzlich kommen) auf Ihre Empfehlungen/Hinweise keine Rücksicht genommen.

Gegen diesen Mobilfunk-Standort auf dem Dach der Brauerei Schwind-Bräu, Schweinheimer Str. 117, gibt es seit Jahren heftigen Widerstand. Dazu liegen bereits 700 Protestunterschriften der Stadt Aschaffenburg vor. Die Hauptbeschwerden der Bürger sind u.a. Schlaflosigkeit, Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Tinitus und Konzentrationsstörungen. Zu Ihrer Information erhalten sie anliegend eine Standortkarte, aus der zu entnehmen ist, dass der genannte Mobilfunkstandort inmitten eines Wohngebietes liegt. Äußerst bedrohlich erscheint uns, dass in ca. 20 m Entfernung sich ein Spielplatz mit ca. 50 und eine Körperbehindertenschule mit ca, 90 Kindern, sowie in ca. 100-200 m Entfernung eine Grund- u. Hauptschule mit ca. 700 Kindern, sowie ein Kindergarten mit 125 Kindern und in ca. 300 m Entfernung ein weiterer Kindergarten mit 50 Kindern befindet. Insgesamt sind somit ca. 1015 Kinder in der 300-m-Zone zu verzeichnen.

Folgende Problem bestehen weiter:

Die Antennen überragen nicht die anderen Gebäude (hügelige Lage, Objekt in Hang gebaut - siehe anliegende Ortsskizze) und die Hauptstrahlrichtung geht somit auch in Wohnbereiche plus Klassenzimmer und Spielplatz. Auf dem genannten Standort sind alle 4 Mobilfunkbetreiber, d.h. T-Mobile, Vodafone, E-Plus, O2, vertreten. Drei davon haben 2004 UMTS-Anlagen nachgerüstet.

Zur Gesamtproblematik dürfen wir Sie auf folgendes aufmerksam machen. Zu den bekannten Gefahren durch Mobilfunk existieren unseres Wissens folgende Berichte/Dokumentationen:

  1. die Naila-Studie und
  2. neuerdings die Bamberger Ärztestudie von Frau Dr. Waldmann-Selsam.

Wir beantragen ausdrücklich,

dass Sie die Ergebnisse dieser Dokumentationen bzw. Studien für die von uns beantragte Modellstudie in Aschaffenburg-Schweinheim mit einbeziehen.

Insbesondere aber sollte untersucht werden, ob und ggfs. wie die Bestrahlung durch die 19 Mobilfunkantennen / - Masten auf die ca. 90 geistig- bzw. körperbehinderten Kinder der Spezial-Schule auswirkten bzw. auswirken könnten.

Außerdem dürfen wir darauf hinweisen, dass nach Hinweisen aus Aschaffenburg-Schweinheim in diesem Ortsteil seit geraumer Zeit eine erhöhte Anzahl von Hirntumoren aufgetreten sein sollen. Auch das bitten wir, untersuchen zu lassen.

Sehr geehrter Herr Präsident König,

wir bitten Sie höflich um Ihr Verständnis, dass wir wegen der unseres Erachtens einmaligen Rücksichtslosigkeit der Mobilfunkbetreiber nicht nur um schnellstmögliche Realisierung der beantragten Modell-Studie, sondern auch schnellstmöglich Schritte zur Entschärfung der Ballung bzw. Strahlenbelastung von 19 Mobilfunk-Antennen / -Masten auf der Brauerei Schwind in Aschaffenburg sehr dringend ersuchen.

In der Hoffnung auf eine baldige positive Nachricht verbleiben wir mit einem herzlichen Dank im Vorausund
freundlichen Grüßen

BBU e.V

BI Mobilfunk Aschaffenburg

BN - KG Aschaffenburg

Eduard Bernhard
(Vorstandsmitglied)

Elke Fertig
(Sprecherin)

K.H. Wisse
(Stellvertr. Vorstand)