Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Wichtiger Teilerfolg der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung /
BBU unterstützt weiterhin den Widerstand gegen die grenznahe Uranfabrik in Almelo (NL)


(Bonn / Gronau, 15.07.2005) Erneut hat die niederländische Anti-Atomkraft-Bewegung einen Teilerfolg im Widerstand gegen den Ausbau der Urananreicherungsanlage im grenznahen Almelo (bei Gronau / Westfalen) erzielt. Gegen einen Genehmigungsentwurf des niederländischen Umweltministerium zum Ausbau der Anlage sind Anfang des Jahres 2005 beiderseits der Grenze Einsprüche erhoben worden. Jetzt wurde bekannt, daß aufgrund der Einwendungen das Ministerium festgestellt hat, "dass die zum Antrag gehörende Dokumentation über die von Urenco zu verursachende Lärmbelastung Mängel aufwies. Um das Verfahren fortsetzen zu können, mußten diese Mängel zunächst behoben werden." (Auszug aus der amtlichen Bekanntmachung des niederländischen Umweltministeriums am 12.7.05 in den Gronauer Nachrichten).

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. folgert, daß ohne den sachlich-fundierten Widerstand der Anti-Atomkraft-Bewegung der Ausbau der Uranfabrik in Almelo schon längst genehmigt worden wäre. Bereits im Jahr 2004 war es dem niederländischem Umweltverband Milieudefensie gelungen, mit einer Klage den Ausbau der Anlage vorläufig zu stoppen.

Aktuell hat das niederländische Umweltministerium jetzt einen neuen Genehmigungsentwurf veröffentlicht, der die Mängel hinsichtlich des Lärmschutzes angeblich nicht mehr enthält. Gegen den Entwurf können bis zum 09. August 2005 Einsprüche eingereicht werden.

Zu richten sind diese an:

Ministerie van VROM
Directoraat-Generaal Milieubeheer
Directie SAS/IPC 645
Postbus 30945
Ontwerpbeschikking Urenco 2005
NL 2500 GX Den Haag

In der Bundesrepublik ist der Genehmigungsentwurf im Rathaus in Gronau und bei der Kreisverwaltung in Nordhorn (Grafschaft Bentheim) einzusehen.

Der BBU wird wie bei früheren Verfahren einen Sammeleinspruch gegen den Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) verfassen und bundesweit verbreiten. Der BBU gratuliert der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung für den erwirkten Zeitaufschub und hofft auf weitere Erfolge im grenzüberschreitenden Widerstand gegen Atomanlagen.

Nähere Informationen und den Sammeleinspruch gibt es beim BBU:
Tel. 0228-214032, E-Mail: BBU-Bonn@t-online.de, Internetseite: www.bbu-online.de.

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Zum Hintergrund:
Der Urenco-Konzern betreibt u. a. in Almelo und Gronau Urananreicherungsanlagen. In ihnen wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Die Anlagen sind nicht nur mit Lärm verbunden, sondern auch mit Radioaktivität, Atommüll und Urantransporten. Die Anlagen sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Grundsätzlich ist die Technik der Urananreicherung auch zur Produktion von Uranbomben nutzbar.