Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Uranmüll in den NRW-Landtag /
Mittwoch ab 16.00 Uhr Mahnwache gegen Uranexport nach Rußland

"Man sollte ein direktes Bahngleis von Gronau in Westfalen nach Düsseldorf legen, um den Uranmüll aus der Gronauer Uranfabrik direkt in den Landtag rauschen zu lassen", empört sich Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn. "Von Atomausstieg ist in Gronau keine Spur zu sehen, dafür wachsen die Uranmüllberge!"

Zum Hintergrund:

Beim Betrieb der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) fallen in Gronau jährlich große Mengen an abgereichertem Uranhexafluorid an. Dieser Uranmüll wird teilweise in Fässern neben der UAA gelagert, wird aber auch mit Sonderzügen nach Russland gebracht. Anfang März rollte ein Zug mit rund 500 Tonnen Uranhexafluorid von Gronau über Münster nach Rotterdam, von dort erfolgte der Weitertransport mit einem Schiff. Anti-Atomkraft-Initiativen in der Bundesrepublik und in den Niederlanden demonstrierten gegen den Transport. Denn: Bei der Freisetzung von Uranhexafluorid nach einem Unfall bildet sich in Verbindung mit Wasser Uranylfluorid und Fluorwasserstoff. Beim Einatmen der Schadstoffwolke kann das Uranylfluorid schwere Nierenschädigungen bis hin zum Tod durch Nierenversagen hervorrufen. Fluorwasserstoff bildet in Verbindung mit Wasser die aggressive Flußsäure, die nicht nur organische Materie, sondern selbst Glas angreift. Verätzungen von Haut, Augen und Atemwegen bis zum Tod können die Folge sein. In Folge eines Unfalles mit Uranhexafluorid besteht je nach Freisetzungsmenge akute Lebensgefahr. Wer überlebt, muß noch mit der vom Uran ausgehenden Strahlung fertig werden.

Jetzt soll erneut ein Sonderzug mit Uranmüll von Gronau nach Russland starten, Waggons stehen seit Tagen auf dem UAA-Gelände. Gut informierte Kreise erwarten für Mittwoch (13.4.05) den Abtransport am späten Nachmittag. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau ruft zu einer Mahnwache am Mittwoch ab 16.00 Uhr vor dem Pförtnerhaus der Urananreicherungsanlage (Röntgenstraße) auf. Auch in anderen Städten, z. B. in Münster, werden Proteste vorbereitet.

Verantwortliche für den Transport sieht der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz im Düsseldorfer Landtag. Buchholz: "NRW-Energieminister Horstmann hat im Februar den massiven Ausbau der Gronauer Atomfabrik genehmigt. Da niemand weiß, wohin der Müll soll, wurde die Scheinlösung mit dem Abtransport nach Russland erfunden. Die Anti-Atomkraft-Bewegung lehnt diesen Uranexport ab und fordert statt dessen die sofortige Stillegung der UAA Gronau, damit nicht noch weiterer Atommüll anfällt."

Nähere Informationen gibt es beim BBU unter 0228-214032 oder unter www.aku-gronau.de