Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Urananreicherungsanlage:
BBU wirft Landesregierung NRW Irreführung der Bevölkerung vor /
Störfälle sind Thema beim UAA-Eörterungstermin

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. wirft dem NRW-Energieministerium als der Teil der NRW-Landesregierung eine aufsehenerregende Irreführung der Bevölkerung vor. In einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom heutigen Tag wird die Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) verharmlosend als "Chemieanlage" bezeichnet. Fakt ist, dass es sich bei der Fabrik eindeutig um eine Atomanlage handelt. Dies wird auch daran deutlich, dass das Genehmigungsverfahren nach der atomrechtlichen Verfahrensverordnung durchgeführt wird. Die verharmlosende Bezeichnung der Landesregierung bezeichnet der BBU als weiteres Indiz dafür, dass die Landesregierung den UAA-Ausbau genehmigen will und der Genehmigungsbescheid zur Kapazitätserhöhung und zum Neubau eines Uran"zwischen"lagers vermutlich bereits fertig in der Schublade liegt.

Trotz der massiven Kritik an der Landesregierung und der Auffassung, dass die Erörterung eine absolute Farce ist, verstärken die Anti-Atomkraft-Initiativen am inzwischen dritten Tag des mehrtägigen Erörterungstermins ihre sachlich fundierte Kritik an den atomaren Ausbauplänen. Mitarbeiter des Instituts für ökologische Forschung und Bildung e.V. in Hannover (Gruppe Ökologie) wiesen dabei zahlreiche Aspekte möglicher Störfälle auf. Nach Auffassung der Gruppe Ökologie ist die Störfallanalyse für den Betrieb der Anreicherungsanlage und der Uranlager im Sicherheitsbericht nicht nachvollziehend dargestellt und die dort betrachteten Störfälle durch Einwirkungen von Innen und Außen sind nicht ausreichend. In weiteren Einwendungen aus den Reihen der Bürgerinitiativen wurde die Zuverlässigkeit der Brandschutzvorkehrungen in Frage gestellt. Bereits am Mittwoch Nachmittag wurde massiv kritisiert, dass die Abluft aus der Anlage nur teilweise überwacht wird und dass Abteilungen aus den Uranfässern im Freilager möglicherweise erst nach längerer Zeit, wenn überhaupt, wahrgenommen werden.

Am Nachmittag des Donnerstags stehen weiterhin Fragen des Brandschutzes und Flugzeugabstürze auf der Tagesordnung.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. betont mit seiner Mitgliedsorganisation "Arbeitskreis Umwelt Gronau", dass trotz der Teilnahme am Erörterungstermin die Stillegung der laufenden UAA Hauptziel ist und bleibt. Die Bürgerinitiativen werden nach dem Ende der Erörterung den politischen Druck auf die Landesregierung verstärken, um doch noch die Genehmigung zum Ausbau der UAA zu verhindern und um die Stillegung der UAA zu erwirken.

Informationen über die Tagesordnung der Erörterung, Busshuttle usw. findet man auf der Internetseite der Genehmigungsbehörde unter www.mvel.nrw.de.

Während der Erörterung sind Informationen über das Büro des BBU (0228/214032) erhältlich, bzw. vor Ort unter 0171/8359515 (Robin Wood) oder unter 0175/7876750 (AKU Gronau).